11. Oktober 2024

Muhammed Ali in Irland

Das eher bescheidene Ali-Denkmal

Der große Boxer Muhammad Ali ist Ire. Naja, so ein bisschen jedenfalls. Deshalb hat ihn das Städtchen Ennis mit einem Denkmal geehrt.

Den 1. September 2009 werden die Menschen in Ennis nicht so schnell vergessen. Endlich. Im Alter von 67 Jahren stattete der größte Boxer aller Zeiten den Iren einen Besuch ab. Er wollte sehen, wo seine Wurzeln sind. Und die liegen – obwohl Ali schwarz ist – in Irland. Der Ur-Großvater von Ali stammt aus Ennis. Zumindest glaubte Ali das.

Abe Grady heißt der Mann. Er wanderte in den 1860er-Jahren von Ennis in die USA aus, heiratete eine freigelassene Sklavin, die Urgroßmutter von Casius Clay jr. alias Muhammad Ali. In seinen letzten Lebensjahren interessierte sich Ali immer mehr für seine Wurzeln, so flog er 2009 auch nach Irland, um Ennis zu besuchen.

„Ein magischer Besuch. Etwas, das man im ganzen Leben nicht vergisst“, kommentierte der Bürgermeister von Ennis das Ereignis. Tausende Menschen säumten die Straßen, applaudierten und feierten den Boxer mit „Ali, Ali, Ali“ – Sprechchören. Der Boxer selbst war schon stark von seiner Parkinson-Erkrankung gezeichnet und ließ seine Frau für sich sprechen. Auch eine Ur-Großnichte von Abe Grady – Mary Grady Gormley – begrüßte ihn.

Irland im Colorfulcities-Video:

Historiker bezweifeln übrigens, dass die Geschichte von Abe Grady so stimmt. Sie vermuten, dass Grady bereits in den USA geboren wurde, nicht in Ennis. Aber eins ist klar: Irgendwie hat Ali irische Wurzeln. Schließlich stammte der Vater von Abe Grady aus Irlands. Wenn auch nicht aus Ennis.

Trotzdem erinnern sich die Menschen gern an den Besuch von Ali. Sie haben dem Boxer auch ein Denkmal gesetzt. Allerdings ein etwas bescheidenes, das gar nicht so neinfach zu finden ist, so klein ist es. Das Denkmal (siehe Bild oben) befindet sich an der Turnpike Road an einem Kreisverkehr.

Text/Foto/Video (c) Michael Westerhoff

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