25. April 2024

Die Märkte in Willemstad

Die Hauptstadt von Curaçao hat gleich drei verschiedene Märkte. Neben dem normalen Markt gibt es in Willemstadt auch noch einen mit Gar-Küchen und einen mit fliegenden Händlern.

Der Neue Markt, auch runder Markt genannt, ist vielleicht der unspektakulärsten der drei. Das scheußliche runde Betongebäude wurde Curaçao in den 1970er-Jahren von der Europäischen Gemeinschaft geschenkt. Architektonisch hätte sich die EU das gut sparen können. Bevor es in Curaçao Supermärkte wie bei uns gab, hatte er eine Bedeutung für die Stadt.

Der neue runde Markt

Heute finden Sie im Neuen Markt einige Lebensmittel-Händler, aber wesentlich mehr, die Plastik-Waren vom Spielzeug bis zum Küchengerät verkaufen. Spannender sind da die Nischen. Hier sitzen Kräuterhexen, die seltsame Tinkturen, die allerlei Krankheiten heilen sollen, verkaufen. Wer dran glaubt.

Als der Neue Markt bezogen wurde, wurde der alte (Name: Plaza Bieu) logischerweise frei. Statt ihn abzureißen, sind dort Gar-Küchen eingezogen. In Kochtöpfen brutzelt es von morgens bis abends. Wer Original karibische Speisen probieren möchte, sollte hier unbedingt reingehen. Hier tummeln sich sowohl Touristen als auch Einheimische.

Gar-Küche im Alten Markt

Der dritte Markt, der Floating Market, war einmal der interessanteste. Hier haben über Jahrzehnte Bauern aus Venezuela frisches Obst verkauft. Nach Überquerung der 60 Kilometer breiten Meerenge zwischen Venezuela und Curaçao, konnten sie mit ihren Schiffen direkt am Markt ankern. Leider ist der Handel wegen der Wirtschaftskrise und des Ausreiseverbots für Bauern zum Erliegen gekommen. Ob Sie hier also Händler sehen, hängt von der politischen Lage in Venezuela ab.

Alle drei Märkte finden sich sehr nah beieinander an der De Ruyterkade und sind nur eine Fußminute voneinander entfernt. Sie erreichen die Märkte, wenn Sie die Straße an den bunten Häusern Richtung Hafen gehen. Einfach beim Handelskai um die Ecke und noch ein paar Meter geradeaus.

Willemstad im Colorfulcities-Video:

Text/Video/Fotos (c) Michael Westerhoff

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