6. Oktober 2024

Knollennasen von der Elbe

Blick auf Dünen und Wattenmeer in Sahlenburg

Wer an der Elbe und rund um Cuxhaven unterwegs ist, trifft dort regelmäßig auf dicke kleine Männchen mit Knollennase. Entworfen und hergestellt hat sie von Bildhauer Jonas Kötz.

Ein süßes dickes Knollennasen-Männchen blick vom Restaurant Kliff in Sahlenburg Richtung Wattenmeer. Was hat es mit dem Dickerchen aus Holz auf sich? Warum steht er hier? Und wer hat ihn hergestellt? Mich macht Das Männchen neugierig. Nach etwas Suchen treffe ich im Netz auf erste Spuren. Auf einen Mann, der ganz in der Nähe von Cuxhaven wohnt. Auf der Insel Krautsand, die eigentlich gar keine Insel ist, sondern nur so heißt. Aber das ist eine andere Geschichte.

Knollennasen von Krautsand

Die Elbe-Insel Krautsand gehört zum mindestens genauso berühmten Drochtersen. Ungefähr auf halbem Weg zwischen Cuxhaven und Hamburg. Die Knollennasen-Dichte ist hier in der Gegend hoch. Auf dem Deich steht ein Kerl, in einem Kreisverkehr in Stade ist einer zuhause, in Bremervörde wohnt einer auf einem Sockel. Selbst bis zur Promenade in Flensburg hat es eine Skulptur mit Knollennase geschafft. Die Männchen – in Norddeutschland sind sie weltberühmt. Der NDR hat schon einige Filme über den Erfinder oder Vater gemacht (nur ich Banause aus dem Ruhrgebiet kenne sie natürlich nicht). Einen der Filme habe ich unten verlinkt.

Vater der Männchen: Jonas Kötz

Ihr Vater Jonas Kötz wohnt auf einem Hof, seiner Schnitzerei, auf der Insel Krautsand. Hier schnitzt er sie aus Hamburger Dalben. Zugegeben. Das Wort muss ich Festland-Bewohner auch erstmal googeln. Dalben sind Holz-Pfähle wie sie in der Elbe oder in Häfen stehen. Darin wohnen offenbar Knollennasen-Männer, die Kötz aus dem Holz befreit. Hunderte, nein, tausende hat er schon aus dem Holz rausgeholt. Große und kleine. Männchen, Weibchen, Hunde und Katzen.

Vom Illustrator zum Bildhauer

Kötz ist auf Umwegen zum Schnitzen gekommen. Er war Illustrator von Kinderbüchern. Über 40 Bücher stammen aus seiner Feder. Pixie-Bücher (kennt die heute noch jemand?) wie „Kathie von der Küste reitet durch die Wüste“ zum Beispiel. In einem kam auch ein dicker Mann mit Hund vor. Das Vorbild für die späteren Knollennasenmännchen. Mittlerweile hat er sich ganz aufs Schnitzen und auf die Knollennasen verlegt. Viele Bilder von seinen Holz-Gesellen gibt es bei Jonas Kötz auf der Homepage. Wenn ihr eins kaufen wollt, könnt ihr bei ihm eine Preisliste bestellen oder das Männchen (nach Voranmeldung) bei ihm abholen.

NDR-Beitrag über Jonas Kötz

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