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So anschaulich wie das Auswandererhaus ist kaum ein Museum. Besucher können den Weg der Auswanderer von Bremerhaven nach Amerika Schritt für Schritt verfolgen.
Ein karger Raum. Darin zwei Holzbänke. Hier beginnt der Rundgang durch die Auswanderergeschichte von über sieben Millionen Europäer, die sich seit dem 17. Jahrhundert aus Bremerhaven ins gelobte Land USA aufmachten. Meist war es Armut, die die Menschen ins ferne Amerika trieb. Später in den 1930er-Jahren Politik und Verfolgung. Zeitweise wanderten ganze Dörfer in die USA aus, gesponsert von deutschen Fürsten. Sie bezahlten ihren hungernden Untertanen die teure Überfahrt. Andere sparten sich die Tickets vom Mund ab oder verkauften Hab und Gut.
Wer das Auswandererhaus besucht, kann ein Kärtchen eines Auswanderers nehmen, und seinen oder ihren Weg genau nachverfolgen. Von der Abfahrt in Deutschland bis zur Ankunft in den USA. In dem sehr detailreich gestalteten Museum geht es über eine Brücke rauf aufs Schiff. Durch die Schlafräume, den Speisesaal bis zur Ankunft auf Ellis Island und im Grand Central Terminal in New York.
Im Museum wird dabei zwischen unterschiedlichen Epochen der Auswanderung unterschieden. Zwischen einfachen Holz-Segelschiffen mit sehr einfachen Schlafkojen, in denen mehrere Personen schliefen bis zu schon etwas luxuriöseren Schlafsälen auf späteren Dampfern. Besucher können nachvollziehen wie die Auswanderer bis zu zwölf Wochen an Bord verbracht haben. Inklusive Speisesaal und Toilette (den Weg könnt ihr auch unten in der Bilder-Galerie sehen).
Das 2006 eröffnete Auswandermuseum wurde in den Folgejahren um mehrere Abteilungen erweitert. In den neueren Teilen können Besucher schauen, was aus den Auswanderern geworden ist. Sie können die Kneipe von 1910 eines deutschen Auswanderers besuchen oder das kleine Lebensmittelgeschäft einer Familie in New York in den 1960er-Jahren besuchen.
Rundgang durch das Auswandererhaus in Bildern
Das Auswandererhaus am Hafen 
Besucher können die Wege der Auswanderer nachverfolgen 
Warteraum für Auswanderer 
Schiffsrumpf im Auswandererhaus Mit Schiffen wie diesen fuhren die Auswanderer nach Amerika 
Schlafsaal in einem alten Segelschiff Schlafsaal in einem Auswandererschiff 
So sahen die Speisesäle der dritten Klasse aus 
Auf Ellis Island kamen die Auswanderer an 
Grand Central Terminals in New York als Modell 
Beispiel eines erfolgreichen Auswanderers, der ein Daily gegründet hat 
im neuen Bereich dreht es sich um Einwanderung 
Der neue Teil des Museums 
Blick auf das Auswandererhaus
Ganz neu ist ein Teil über Einwanderungsgeschichte nach Deutschland. Es werden Konflikte ums Asylrecht in den 1990er-Jahren bis zu Szenen der Flüchtlingswelle 2015 gezeigt.
Das Auswandererhaus gehört zu den eindrucksvollsten Museen, die ich besucht habe. Weil man ganz nah am Geschehen ist und Leben und Überfahrt der Menschen gut nachvollziehen kann. Bremerhaven verfügt damit mit dem direkt benachbarten Klimahaus über zwei der besten deutschen Museen.