Eine Viertelstunde vom Trondheimer Zentrum entfernt liegt die Festung Kristiansten. Wer den kleinen Hügel hochläuft, wird mit einem tollen Blick über die Stadt belohnt.
Puh. Hier geht’s ziemlich steil aufwärts. Kein Wunder, dass die Norweger an diesem Hügel den weltweit ersten Fahrrad-Aufzug gebaut haben. Leider schiebt der nur Radfahrer und keine Fußgänger hoch. Also quäle ich mich zu Fuß aus der Altstadt zur Festung Kristiansten hoch. Offenbar beste Trondheimer Wohngegend. Ein paar Mietshäuser, aber auch super schöne bunte Einfamilienhäuser. So gibt es auf dem Wege wenigstens was zu sehen. Naja, und steil ist eigentlich auch nur der Anfang. (Bilder vom Weg auch in der Galerie unten)
Zweimal 1554 und 1658 hatten die Schweden Trondheim von diesem östlichen Hügel aus Trondheim überrollt. Das sollte kein drittes Mal geschehen, also gab König Christian V. von Dänemark den Bau einer Festung in Auftrag. Die Festung Kristiansten, die die auch nach ihm benannt ist. 1681 war der Bau fertig und tatsächlich konnte er die Stadt beschützen.
Das heutige Aussehen bekam die Festung 1740 bei einem Umbau. Auf dem Gelände befanden sich Unterkünfte für Soldaten, Gefängnis, Waffen- und Lebensmittellager sowie die Wohnung des Kommandanten, das heutige Restaurant (Bild siehe Galerie unten). Ursprünglich hatte der Kommandant seine Unterkunft im ersten Stock des Turms, im Keller war Schießpulver gelagert, im zweiten und dritten Stock hielten die Soldaten Wache. Der Turm kann heute besichtigt werden. Es befindet sich ein kleines Museum mit historischen Zeichnungen, Bildern und Uniformen im Hauptturm.
Wirklich gebraucht wurde die Festung nur ein einziges Mal im Nordischen Krieg 1700 – 1721 als 1.000 Soldaten dort stationiert waren. In Friedenszeiten waren dagegen meist nur wenige Soldaten auf Kristiansten. 1940 besetzten deutsche Truppen die Festung und installierten Flugabwehrgeschütze. Zudem richtete die Wehrmacht mehrere Norweger hin, an die Hinrichtung erinnert heute eine Gedenktafel in der Festung.
Heute ist die Festung ein beliebtes Ausflugsziel. Sie ist in einer guten Viertelstunde Fußweg vom Zentrum zu erreichen. Ein Besuch lohnt auch wegen des wunderbaren Blicks auf Trondheim.