7. Oktober 2024

10 Sehenswürdigkeiten in Augsburg

Blick aus dem Rathaus auf den Marktplatz

Die Fugger, die Augsburger Puppenkiste, die Spezi – drei Dinge, die zu Augsburg gehören. Die Stadt ist ausgesprochen schön. Hier die wichtigsten Sehenswürdigkeiten.

In Augsburg liegen die Sehenswürdigkeiten nah beieinander. Das meiste ist zu Fuß oder mit dem Tagesticket für die Tram erreichbar. Hier zehn Dinge, die Ihr in Augsburg unternehmen könnt:


Die Fuggerei
1. Die Fuggerei besichtigen

88 Cent Kalt-Miete, im Jahr! Plus Nebenkosten. Davon können die meisten von uns nur träumen. In der Fuggerei zahlen die Mieter tatsächlich nicht mehr. OK. Drei Gebete am Tag kommen noch hinzu. So hat es Jakob Fugger 1521 festgelegt: Wer in der Fuggerei wohnen will, muss katholisch sein, dreimal am Tag beten, zahlt aber nur einen Rheinischen Gulden (heute umgerechnet 88 Cent). Die meisten Wohnungen sind um die 60 Quadratmeter groß. Im Erdgeschoss verfügen sie über einen. Garten. Heute wohnen 150 Mieter dort. Ihr könnt die Fuggerei besichtigen, neben einem kleinen Museum gibt es auch eine Musterwohnung, die Ihr euch anschauen könnt.


Der Goldene Saal im historischen Rathaus
2. Den Goldenen Saal im Rathaus anschauen

Was ein prächtiger Saal. Er zeigt den ganzen Reichtum der alten Fugger-Stadt Augsburg. 1643 wurde der Saal gebaut und war bis 1944 der Stolz der Augsburger Bürgerschaft. Bis die Stadt durch amerikanische Bomben zerstört wurde. Auch der Goldene Saal und die angrenzenden Fürstenzimmer brannten aus. Zum 2000jährigen-Stadtjubiläum 1985 wurde der rekonstruierte Saal wieder eröffnet. Drei der vier Fürstenzimmer sind aber bis heute nicht wieder aufgebaut.


Die historische Innenstadt
3. Die Innenstadt bewundern

Die prächtigen Palais an der Maximilianstraße, der Markplatz mit dem Rathaus, , die St.Anna-Kirche mit Kirchhof und Fuggerkapelle – in der Augsburger Altstadt gibt es praktisch überall etwas zu sehen. An der Maximilianstraße befinden sich beispielsweise das alte Wohnhaus von Jakob Fugger, in dem Martin Luther verhört wurde. Nebenan das Schaezlerpalais mit einem prachtvollen Rokokofestsaal. Am Markt (Blick aus dem Rathaus siehe Bild ganz oben) stehen zahlreiche beeindruckende Gebäude. Allein voran natürlich das 1615 – 1620 erbaute Rathaus mit dem „Campanile von St. Peter“ nebenan. Einfach treiben lassen. Beim Spaziergang durch die Altstadt gibt es an jeder Ecke was zu sehen.


In der Augsburger Innenstadt fließt viel Wasser
4. Am Wasser lang spazieren

Mit über 800 Jahren hat Augsburg eins der ältesten Wassersysteme der Welt, das deshalb 2019 mit dem Titel „UNESCO Welterbe“ ausgezeichnet wurde. Das 1416 errichtete Wasserwerk ist das älteste bestehende der Wasserwerk Mitteleuropas. Durch die ganze Stadt ziehen sich Kanäle. Etwas außerhalb befindet sich der Eiskanal, auf dem die Kanu-Wettbewerbe der Olympischen Spiele 1972 in München ausgetragen wurden. Das Thema Wasser zieht sich durch die ganze Stadt. Es gibt geführte Touren, aber mit den Informationen der Webseite des UNESCO-Welterbes lässt sich auch gut selbst ein Rundgang organisieren.


Die St.Ulrich-Kirche in Augsburg
5. Kirchen gucken

Der Augsburger Dom ist schon deshalb so beeindruckend, weil er so wahnsinnig alt ist. Eine so alte Kirche findet sich kaum sonst ins Deutschland. Das Mittelschiff wurde bereits um das Jahr 1006 gebaut. Im Gebäude ist ein Fresko vom Heiligen Christophorus von 1491 zu sehen. Schon um 800 soll sich am Domplatz eine Kirche befunden haben, Reste sind Ausbgrabungsbereich des Diözesanmuseums nebenan zu sehen. Die Kirchenfenster, die alten Gemälde. Auch für Nicht-Kirchengänger ist ein Besuch unbedingt zu empfehlen. Ebenfalls eindrucksvoll die St.Ulrich-Kirche mit Barockaltar (Bild oben). Richtig wäre eigentlich Kirchen, denn sie besteht aus zwei Gotteshäusern in einem: Einer evangelischen und dahinter der katholischen. Weitere Interessante Kirchen: St. Anna, ein Kloster, in dem Martin Luther übernachtet hat, in der dazu gehörenden Fuggerkapelle wurde Jakob Fugger beerdigt. Auch auf dem Gelände der Fuggerei befindet sich eine kleine Kapelle.


Multimediale Geschichtsdarstellung: Das Fugger- und Weiser-Museum
6. Den Reichtum der Fugger bestaunen

Im „Fugger und Welser Erlebnismuseum“ werden die beiden reichen Kaufmannsfamilien wieder zum Leben erweckt. Dank Animationen wie oben. Das Museum erklärt den unfassbaren Reichtum und den Handel im Mittelalter auf sehr anschauliche Weise. Mit Filmen, mit Audios, mit schönen Schautafeln und immer wieder mit alten Kaufleuten, die als Animation über sich berichten. Gut gemacht. Welser und Fugger lieferten sich einen Wettstreit. Dabei waren die Welser die wagemutigeren, sie waren Statthalter Venezuelas und damit die bedeutendsten Deutschen, die sich an der Eroberung der Neuen Welt beteiligten. 1614 waren sie zahlungsunfähig, vielleicht sind sie deshalb nicht so bekannt wie die Fugger. Die Nachfahren der Fugger haben bis heute Spuren hinterlassen, so gehörte ein Nachfahre zu den Gründern der CSU nach dem Zweiten Weltkrieg. Jakob Fugger verdiente sein Geld mit Bergbau, mit Bankgeschäften (mit dem Vatikan und Kaisern), mit Montanunternehmen. Zum Zeitpunkt seines Todes soll sein Vermögen (umgerechnet) sechs Milliarden Euro betragen haben. Wie er das erwirtschaftet hat, erfahrt ihr im Erlebnismuseum. Wirklich spannend.


Teile der Stadtmauer sind erhalten
7. Auf die Stadtmauer klettern

In Augsburg ist leider nur noch ein Fünftel der alten Stadtmauer erhalten. Der größte Teil wurde (wie in den meisten deutschen Städten) im 19. Jahrhundert als die Städte wuchsen abgetragen. Mit dem Roten Tor (siehe Bild oben, rotes Gebäude neben der St. Ulrich-Kirche) ist immerhin eins der Tore erhalten. Einen schönen Abschnitt der Mauer gibt es auch am Fischertor zu sehen (siehe Foto oben). Von dort kann man um die Stadt gehen und entdeckt immer wieder Reste. leider sind sie häufig mit hässlichen Bauzäunen umstellt. Teile der Mauer gelten als einsturzgefährdet, immer mal wieder lösen sich Steine.


Eingang zur Augsburger Puppenkiste
8. Die Puppen tanzen lassen

Die Puppenkiste hat die Stadt Augsburg in ganz Deutschland bekannt gemacht. Sie führt ihre Stücke ebenfalls in der Innenstadt (Spitalgasse 15) auf. In einem prächtigen Renaissance-Bau von 1623, der einmal ein Krankenhaus war. Walter Oehmichen eröffnete das Theater 1943 im Krieg. Seit 1948 hat es im ehemaligen Spital sein Zuhause. Bekannt wurde es durch erste Fernsehübertragungen 1953. Neben dem Theater gibt es auch ein Museum, in dem Figuren wie Urmel und Jim Knopf ausgestellt sind. An der Kreuzung Milchstraße/Spitalgasse gibt es eine Kasper-Ampel, bei der statt Männchen ein Kasper abgebildet ist. Das berühmte Lied „Eine Insel mit zwei Bergen“ läuft als Tor-Hymne bei Spielen des FC Augsburg.


Das alte Gaswerk
9. Zum Gaswerk fahren

Das Gaswerk gehört zu den jüngsten Sehenswürdigkeiten der Stadt. Also jedenfalls in der heutigen Form. Der prächtige Bau und die nebenan gelegenen Gasbehälter wurden bereits 1925 errichtet, bis 2001 wurde hier auch Gas gespeichert. Dann folgte die Stilllegung. Langsam entwickelte sich das alte Industriegelände zu einem Ort für Kultur. Seit 2019 befindet sich hier die „Brechtbühne“, auf der das jährliche Brecht-Festival stattfindet. Auf dem Gelände haben darüber hinaus Kreative ein Zuhause und Werkstätten gefunden, im Sommer finden Festivals statt. Das Gaswerk liegt vier Kilometer außerhalb der Innenstadt im Stadtteil Oberhausen.


Ein(e) Spezi
10. Ein(e) Spezi trinken

Die Spezi ist eine Augsburger Erfindung. Sie wurde erstmals 1956 von der Brauerei Riegele hergestellt. Mezzo Mix von Coca-.Cola und Schwip-Schwap von Pepsi wurden wesentlich später 1969 bzw. 1973 auf den Markt gebracht. Den Namen Spezi dürfen nur wenige Brauereien für ihre Getränke verwenden. Es gibt zum einen die Spezi der Riegele-Brauerei, die zusammen mit mehreren kleinen Brauereien die Original-Spezi herstellen, zum anderen darf die Paulaner-Brauerei aus München aufgrund eines Vertrages ebenfalls eine Spezi verkaufen. Die schmeckt aber anders als das Augsburger Original.

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