13. Oktober 2024

Der Valkhof – die Burg von König Barbarossa in Nimwegen

Die Nikolauskapelle auf dem Valkhof

König Barbarossa ließ hier einst eine Burg errichten: Den Valkhof. Vor ihm hatten hier schon die Römer und Karl der Große gebaut.

Ich gebe zu: Ich bin etwas naiv nach Nimwegen gefahren und war dann überrascht, dort plötzlich als Erstes eine 1.000 Jahre Kapelle zu sehen. Die Nikolauskapelle (siehe Bild ganz oben), ein Überbleibsel des von König Friedrich I., besser als König Barbarossa bekannt, und seinem Sohn Heinrich zwischen 1155 und 1165 errichteten Valkhofs, der leider in voller Pracht nur noch auf Bildern zu bewundern ist. Er wurde vor 200 Jahren von den Nimwegenern selbst zerstört. Doch dazu später mehr.

Die Kapelle von innen

Neben der Kapelle gibt es noch eine zweite halbe Kapelle zu sehen. Die Überreste einer zweiten Kirche auf dem Burggelände. Doch König Barbarossa war nicht der Erste, der auf die Idee kam, an dieser strategischen Stelle mit Blick auf Waal und Rhein eine Burg zu errichten. Bereits 12 vor Christi Geburt hatten die Römer die Gegend um Nimwegen besiedelt und ein Lager, später eine Stadt gebaut. Auch einen Hafen gab es bereits zu Römerzeiten. Nimwegen war strategisch wichtig.

Fast 1000 Jahre alte Burg

Das bemerkte auch Karl der Große, der hier im Jahr 777 eine Pfalz, also eine Burganlage bauen ließen. Drei längere Aufenthalte von ihm sind überliefert. Später nutzten die Wikinger und mehrere deutsche Herrscher die Anlage bis sie um 1047 von Gottfried, dem Bärtigen zerstört wurde. 100 Jahre später errichtete König Barbarossa auf dem Gelände die Burg, deren Überreste Besucher heute bei einem kleinen Spaziergang durch den Park bewundern können.

Überreste der zweiten Kapelle

Das Ende der Burg ist tragisch und wird die Nimwegener wahrscheinlich bis heute ärgern. Die Burganlage war nämlich bis etwas 1795 komplett erhalten und wurde später von den eigenen Bürgern zerstört. Bis 1794 war sie sogar noch bewohnt. Bis französische Truppen sie beschädigten und in Brand setzten. Der Schaden war aber nicht so groß, dass er nicht hätte repariert werden können.

1796: Abriss der Burg

Trotzdem entschieden sich die inzwischen an die Macht gelangte batavischen Demokraten, die Burg abzureißen. Sie galt als Zeichen der alten Zeit mit absolutistischen Herrschern. 1795 wurde der Abriss beschlossen, 1796 begann der Verkauf der wertvollen Tuff-Steine der Burg, die in die ganzen Niederlande gingen. Mit ihnen wurden unter anderem Häuser in Amsterdam gebaut. In den vergangenen Jahren gab es immer wieder Initiativen für einen Teil-Wiederaufbau, die aber alle schierten.

Bild der Burg wie sie im 17.Jahrhundert aussah

Deshalb sind heute nur noch die Überreste erhalten. Wer sehen möchte, wie die Anlage einmal ausgesehen hat, hat zwei Möglichkeiten. Im Museum Het Valkhof hängen alte Bilder aus dem 17. Jahrhundert. Damals zog die Burg Maler aus den ganzen Niederlanden an, die große Gemälde mit der Anlage malten. Die hängen jetzt in dem Nimwegener Museum. In der Nikolauskapelle steht zudem ein kleines Modell des Valkhofs.

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