18. April 2024

Die beeindruckende Maschinenhalle Zweckel in Gladbeck

Was ein herrliches Gebäude: Die ehemalige Maschinenhalle der Zeche Zweckel in Gladbeck hat etwas Staatstragendes. Kein Wunder. Hat der doch daran mitgebaut.

Der preußische Staat wollte sich nicht lumpen lassen als er 1909 eine Maschinenhalle für die Zeche Zweckel bauen ließ. Schließlich war diese Zeche im Gegensatz zu den meisten anderen im Ruhrgebiet in Staatsbesitz. Also ließ Preußen eine 126 Meter lange Halle bauen, die eher an ein Staatstheater als an einen Ort der Arbeit erinnert. Aus heutiger Sicht passt das sogar, denn im Gebäude finden während des Kulturfestivals Ruhr-Triennale Aufführungen statt. Auch die Stadt Gladbeck nutzt die Halle für Veranstaltungen.

Eins der beiden Fördergerüste hinter der Halle

In der Halle in Gladbeck wurden Energie und Druckluft erzeugt, mit der die Zeche versorgt wurde. Einige wenige restaurierte Maschinen deuten an wie es in der Halle ausgesehen hat. Erhalten ist u.a. eine alte Maschine von AEG von 1908. In der Halle selber sind auch Jugendstilelemente zu sehen. Es war damals üblich, Hallen aufwendig und kunstvoll zu bauen. Ein Beispiel dafür ist auch das Jugendstil-Gebäude auf der Zeche Zollern in Dortmund, die im Volksmund zurecht „Schloss der Arbeit“ hieß.

Von 1911 bis 1963 förderte das Gladbecker Bergwerk Kohle, später dienten die Schächte und Maschinen von Zweckel dazu, den Wasserstand benachbarter Bergwerke zu regulieren. Ein Glücksfall. Deshalb wurde die riesige Halle im Gegensatz zu angrenzenden Gebäuden nicht abgerissen.

Die ältesten Fördergerüste im Ruhrgebiet

1910 bis 1912 entstanden zwei Fördergerüste, die hinter dem Haus stehen. Die sind etwas ganz Besonderes: Sie sind nämlich die ältesten im Original erhaltenen Fördertürme des Ruhrgebiets. Am Wochenende gibt es regelmäßig Führungen durch die prächtige Halle. Informationen über Treffpunkt, Tag und Zeit sowie Anmeldung hier bei der Stiftung Industriekultur, die heutige Besitzerin der Halle.

Kommentar verfassen