Die schönsten Radstrecken im Ruhrgebiet führen an den Kanälen vorbei. Zum Beispiel am Dortmund-Ems-Kanal zum Schiffshebewerk Henrichenburg oder zur Zeche Waltrop. Zwei meiner Lieblingsstrecken.
Ich fahre viel Fahrrad. Gern auch nach Feierabend nochmal eine Runde von 20 oder 30 Kilometern. Nur: Berge und Hügel müssen dann nicht unbedingt sein. Deshalb liebe ich die Strecken entlang der Kanäle. Topfeben. Keine Autos, die dich umfahren. Und immer was zu sehen, obwohl es mehr oder minder geradeaus geht. Eine meiner Dortmunder Lieblingsstrecken führt entlang des Dortmund-Ems-Kanals. Eigentlich sind es sogar zwei, denn zwischendurch kann man sich entscheiden, ob man weiter zum Schiffshebewerk oder zu einer stillgelegten Zeche möchte.
Also erstmal zur ersten Variante. Die führt vom Dortmunder Hafen schnurstracks am Kanal nach Waltrop zum Schiffshebewerk. Ideal für eine Feierabend-Fahrt oder eine kurze Tour. 15 Kilometer hin und 15 Kilometer zurück. Und am Zielort gibt es richtig was zu sehen. Den Schleusenpark mit mehreren Schleusen. Alten von 1895 und neuen, die noch in Betrieb sind. Wer sich etwas länger aufhalten möchte, besucht das LWL-Museum, das die Geschichte dieses Industriedenkmals erzählt. Außerdem kann man auf eine Schleuse klettern. Vor Ort gibt es auch einen kleinen Biergarten, in dem man sich mit Kuchen und Getränken versorgen kann.
Hin fahre ich gern die gerade Strecke, die 15 Kilometer am Kanal lang führt. Auf der westlichen Seite (Richtung Bochum, aus Dortmund gesehen links vom Kanal). Man kann aber auch auf der anderen Seite fahren. Hier ist der Radweg aber nicht durchgehend am Kanal. Hier muss man im Ortsteil Holthausen zwischen Bauernhöfen durchfahren und dann Richtung Straße in Dortmund-Kirchlinde/-Eving. Und von dort zurück. Die andere Seite ist aber die schönere. Finde ich.
Alternativ kann man an der Brücke in Mengede (Groppenbruch) Richtung Zeche Waltrop abbiegen. Das ist die etwas kürzere und abwechslungsreichere Strecke. Den ersten Abschnitt fährt man am Kanal. Etwa 8,5 Kilometer. Hinter dem Zementwerk biegt man aber rechts über die Autobrücke auf die andere Kanalseite. Von da geht es etwas kreuz und quer durch die Landschaft. An Feldern und Bauernhöfen vorbei bis man an der Zeche Waltrop (Straße Landabsatz) ist.
Rad mit Fahrradschloss anketten und schon geht’s zu einer kleinen Erkundungstour über das Zechengelände: Hinter einem der Zechengebäude gibt es eine kleine Kaffee-Rösterei, bei der man draußen Rast machen kann. Oder man geht in die Caféteria von Manufactum. Der Edel-Versand hat nämlich auf dem Zechengelände in Waltrop seinen Sitz und einen Outlet-Store. Hier kann man nett etwas bummeln bevor man sich wieder auf den Rückweg macht. Es gibt auf einer kleinen Halde auch noch einen Kreuzweg und den sogenannten Spurwerkturm. Es gibt also jede Menge zu sehen auf der Tour. Die Zeche und Manufactum habe ich im Artikel „Zeche Waltrop – früher Bergwerk, heute Home of Manufactum“ ausführlicher beschrieben.
Wer nicht denselben Weg zurückfahren möchte, nimmt einen über Straßen. Über Waltrop, Lünen-Brambauer und Dortmund-Eving geht es zurück zum Dortmunder Hafen. Die Strecke ist etwas kürzer, 12 Kilometer. Insgesamt ist man bei der Waltrop-Variante also 25 Kilomter unterwegs. Und hat auch noch was Schönes zwischendurch gesehen.