Der Augsburger Dom sieht aus wie eine Patchwork-Kathedrale. Und ist beeindruckend alt. Über 1.000 Jahre.
Puh. Der ist aber alt… Es ist schon beeindruckend, ein Gebäude zu betreten, dessen Bau vor dem Jahr 1000 begonnen hat und von dem noch Teile erhalten sind. Wie mögen die Menschen damals gelebt haben? Wie haben sie diesen riesigen Steinbau ohne Bagger und Kräne errichtet? Wie mag es drumrum ausgesehen haben? Fragen, die einem unweigerlich durch den Kopf schießen.
Doch von Anfang an: Ursprünglich hat auf dem Areal in Augsburg mal eine römische Wohnsiedlung gestanden, ab dem Jahr 500 wohl bereits eine Kirche. Die stürzte aber 994 ein. Umgehend wurde eine neue errichtet. Das ist der Dom, den wir heute zumindest zum Teil sehen.
Der alte Teil des Doms, der bis 1065 gebaut wurde, ist heute von außen leicht zu erkennen. Es ist der, der ein wenig nach Rohbau aussieht. Das ist auch auf dem Bild oben zu sehen. Der Turm ist alt, der Rest der Kirche jünger. Ohnehin denkt man auf den ersten Blick, dass es sich um mindestens zwei verschiedene Kirchen handelt. Die neueren Anbauten unterscheiden sich sehr stark vom alten, der aus einfachem unverputztem Mauerwerk besteht. Das Nordportal stammt von 1343, die Marienkapelle von 1720. Diese verschiedenen Bauabschnitte sieht man der Kathedrale an.
Auch die Altäre und Fenster stammen aus verschiedenen Jahrhunderten. Sehr gut beschrieben hat das der frühere Domkapitular Karlheinz Knebel auf den Seiten des Bistums Augsburg. Ohnehin lohnt es sich auch innen die Kunstwerke und Altäre anzuschauen. Die sind auch mehrere Jahrhunderte alt. So wie beispielsweise der Heilige Christophorus von 1491 (siehe Bild oben). Auch von innen (es sieht für Laien wie mich etwas verbaut aus) ist schön zu erkennen, dass die Bauabschnitte in verschiedenen Jahrhunderten entstanden sind.