20. April 2024

Die Märkte am Dongdaemun-Tor in Seoul

Die riesigen Märkte am Dongdaemun-Tor in Seoul dürften alles übertreffen, was ihr an Märkten kennt. So viele Waren auf eine Fleck gibt es sonst fast nirgendwo.

Die gigantisch lange Halle will und will kein Ende haben. Ich laufe links und rechts an T-Shirts, Schirmen, Kleidern, Hosen und Hüten vorbei. Ein Textil-Stand neben dem nächsten. Alles in kleinen Boxen in langen Hallen. Auf mehreren Etagen und in mehreren Parallelgängen. Tausende Händler müssen allein in dieser Halle ihr Geschäft haben. Mich als Westeuropäern überfordert das Angebot. Die Koreanerin vor mir scheint dagegen genau zu wissen, wo sie hin will, und steuert gezielt einen Stand an, der für mich irgendwie wie alle anderen aussieht.

Die Hallen erstrecken sich über hunderte Meter am Cheonggyecheon-Fluss entlang

Der Markt ist in fünf verschiedene Shopping-Distrikte (A, B, C, D, E) und eine Einkaufsstadt eingeteilt. Hier befinden sich auf engstem Raum 30.000 kleine Geschäfte und 26 Shoppingmalls. Ein Traum oder Albtraum. Je nachdem, ob man gern bummelt oder nicht. Aber selbst Shoppingmuffel sollten sich die riesigen Hallen nicht entgehen lassen. Die Vielzahl von Waren und Händlern ist schon beeindruckend. Neben den hunderte Meter langen Hallen gibt es auch Mals und mehrstöckige Hochhäuser, die bis oben mit Textilien zugepackt sind. Bilder auch in meinem Seoul-Film unten.

30.000 kleine Geschäfte in Markthallen und Einkaufszentren

Die Märkte gibt es schon seit 1905. Damals waren es welche mit Marktständen im Freien. Langsam wurden aber feste Bauten errichtet, die jedoch im Korea-Krieg 1950 bis 1953 zerstört wurden. Ab 1959 wurden die Hallen wieder aufgebaut. Die riesigen Shoppingmalls und Shopping_Hochhäuser stammen aus den 1990er-Jahren.

Eingang in eine Halle

Es gibt neben den Mode-Hallen auch welche zum Beispiel für Sportartikel, Spielzeug, Sanitär-Zubehör oder Elektronik. Selbst für Wahrsager gibt es einen Bereich. Auch in den Einkaufsstraßen drumherum führen die Händler immer ähnliche Waren. So gibt es Richtung Innenstadt zum Beispiel Straßenzüge, in denen auf hunderten Metern nur Lampenhändler sitzen. Rund um das Design-Zentrum gibt es zudem einen Nacht-Markt.

Das Stadttor in Dongdaemun

Der futuristische 2014 eröffnete Dongdaemun Design Plaza DDP ist eine weitere Attraktion im Viertel. Hier gibt es u.a. verschiedene Kunst- und Design-Museen mit wechselnden Ausstellungen. Zudem sind Reste einer Festung am DDP zu sehen. Erhalten bzw. wieder aufgebaut sind die Stadtmauer und das Dongdaemun-Stadttor in und mittelbarer Nähe der Märkte.

Eins der vier großen Stadttore

Das Stadttor ist eins von achten, die es ursprünglich in Seoul gab. Es gehört zu den vier größeren. Das Dongdaemun-Tor stammt ursprünglich von 1398 bis 1453.Das Tor wurde zwischen 1592 und 1598 von japanischen Truppen zerstört. Das, was wir heute sehen, ist eine Rekonstruktion von 1869.

Die Märkte und das Design-Zentrum im Seoul-Video

Ihr erreicht das Viertel von der Innenstadt aus, indem ihr am Ufer des Cheonggyecheon-Fluss geht. Oder über die U-Bahn-Stationen Dongdaemun oder Dongdaemun History and Culture Park. Die Märkte, das Stadttor mit Stadtmauer sowie das DDP befinden sich direkt nebeneinander. Es ist nicht weit zu Fuß von der Metro-Station zu gehen.

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