21. November 2024

Bonsai-Autos – die praktischen kantigen Kei-Cars der Japaner

Kei-Cars

Wer sich auf Japans Straßen umschaut, der wundert sich: Statt schöner japanischer Autos fahren hier größtenteils kleine kantige Microvans. Kei-Cars. Das hat Gründe.

Rechteckig. Praktisch. Alles andere als schön. So könnte man beschreiben, was man so auf japanischen Straßen sieht. Kantige Autos, die „Kei Car“ heißen. Die schönen Autos von Mazda, Toyota und Co rollen in Europa oder Nordamerika. In Japan siehst du dagegen fast nur Mini- oder besser Micro-Vans. Also noch eine Stufe kleiner.

Selbst die Polizei fährt ein Kei-Car – es passt in die kleinste Parklücke

Die beliebtesten Modelle heißen „Honda N-Box“, „Daihatsu Tanto“, „Suzuki Lapin“, „Nissan Dayz“ oder „Toyota Pixis Mega“. Noch nie gehört? Kein Wunder. Die meisten Modelle gibt es in Europa nicht. Diese Micro-Vans sind eine japanische Erfindung und hauptsächlich dort verbreitet.

Klein, schmal und preiswert

Diese Kei-Cars sind eine eigene Fahrzeugklasse. 55% der Haushalte in Japan haben mindestens einen, 40% aller neu zugelassenen Wagen gehören dieser Klasse der Mini-Autos an. Allein vom Modell N-Box verkauft Honda seit Jahren über 100.000 Stück pro Jahr. „Kei“ heißt „leicht“. Es handelt sich also um Leichtfahrzeuge. Ganz genau um kleine, schmale, kurze, preiswerte Autos mit nicht sonderlich vielen PS. Ein Kei-Car darf maximal 3,40 Meter lang und 1,48 Meter breit sein. Zum Vergleich: Ein Golf 8 ist 4,28 Meter lang und 1,79 Meter breit. Selbst der kleine VW Up! ist zu groß für die japanische Fahrzeugklasse. Ein Up! misst 3,60 Meter in der Breite und 1,65 Meter in der Breite. Ein Kei-Car darf zudem maximal 660 Kubikzentimeter Hubraum und 64 PS haben.

Der Daihatsu Copen war das erste Cabrio weltweit mit hydraulisch einfahrbarem Hardtop-

Warum die Wagen so beliebt sind, ist leicht zu erklären. Sie sind mit Preisen ab 6.000 Euro recht preiswert, Besitzer müssen nicht die volle KfZ-Steuer bezahlen und sparen auch bei Maut und Parkgebühren. Zudem muss ein Japaner für sein Auto einen Stellplatz in maximal 800 Meter Entfernung nachweisen. Der ist in Städten gar nicht so leicht zu finden und zudem in Städten wie Tokio mit mehreren hundert Euro im Monat sehr teuer. Diese Nachweis-Pflicht entfällt für die kleinen Kei-Cars, die im Übrigen auf dem kleinsten Grundstück Platz finden.

Es gibt auch Kei-Cabrios

Was ein Kei-Car ist, erkennt man am Kennzeichen. Die haben gelbe Nummernschilder (siehe Foto unten). Am beliebtesten sind die Mini-Vans. Es gibt aber auch Kei-Trucks für Unternehmen oder Zweisitzer-Cabrios wie der Daihatsu Copen (siehe Foto oben) oder der Honda S660. Und weil die Autos so billig sind, motzen die Japaner sie gern mit Extras wie einem Turbolader oder Allrad-Antrieb auf.

Kei-Car – zu erkennen am gelben Nummernschild

In Europa scheitert die Zulassung dieser Kei-Cars häufig an Sicherheitsvorschriften oder am Schadstoff-Ausstoß. Einige schaffen es in geringen Stückzahlen dann aber doch auf unseren Markt so wie den Suzuki Wagon R+, den es auch bei uns gab. Allerdings mit einem stärkeren Motor.

Mit dem Shinkansen und dem Japan Rail Pass durch Japan – Eine der schönsten Reise-Möglichkeiten in Japan ist die Fahrt mit dem Japan Rail Pass. Ihr könnt den Pass für 7, 14 oder 21 Tage kaufen. Dann könnt ihr damit Züge von der Regionalbahn bis zum superschnellen Shinkansen umsonst benutzen. So viel ihr wollt. Ihr müsst ein Voucher für den „JR Pass“ in Deutschland bestellen. Das ging früher nur über das HIS-Reisebüro in Frankfurt, Berlin und Düsseldorf. Mittlerweile gibt es weitere Agenturen, die einen Verkauf online anbieten. Auch bei Getyourguide bekommt ihr inzwischen Pässe. Der Reiseveranstalter Journaway bietet Japan-Rundriesen inklusive JR-Pass, Hotels und Flug an. Zum Beispiel eine Reise mit City-Hopping oder eine Deluxe-Reise inklusive Zugticket, Nahverkehrsticket, Flug und Hotel. Alles, was ihr über den Japan Rail Pass wissen müsst, im Artikel „Wie funktioniert der Japan Rail Pass?“

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