Das Red Dot Museum in Essen steckt voller schöner Dinge. Das Schönste ist aber vielleicht das Museumsgebäude selber. Eine alte Industriehalle.
Hier eine Reihe moderner Kinderwagen, dort eine schöne Badewanne oder eine Reihe Apple-Produkte. Das Red Dot Museum in Essen zeigt auf vier Etagen preisgekröntes Design von Alltagsgegenständen. Dabei wechselt ein teil der Ausstellung jährlich. Zudem gibt es regelmäßig wechselnde Sonderausstellungen.
Es gibt aber auch ein paar Design-Ikonen, die die Zeit überdauern. Eine Karosserie eines Audi A8, den legendären Original Fiat 500 oder etwas, das man erstmal als leuchtende Männchen unterm Dach identifizieren würde. Dabei handelt sich um preisgekrönte Lampen eines belgischen Herstellers, die 2009 mit dem Red Dot Award für Spitzen-Design ausgezeichnet wurden.
Modernes Design in alten Industrieanlagen
Richtig schön wird die Ausstellung aber erst durch das Ambiente der alten Industriehalle mit ihren verrosteten Maschinen. Der Kontrast zwischen altem Industriedesign und neuen Produkten macht den Gang durch das Museum nochmal spannender als wenn das Museum einfach in einer normalen Halle untergebracht wäre.
Ihr findet das Red Dot Museum auf dem Gelände des UNESCO Welterbes Zeche Zollverein in Essen. Nach einer Odyssee durch Essen ist es 1997 auf dem Zechengelände gelandet. Und zwar im denkmalgeschützten ehemaligen Kesselhaus des Bergwerks. Das Haus wurde dann noch von Star-Architekt Norman Foster umgebaut.
Was die wenigsten wissen. Die 1928 von den Architekten Fritz Schupp und Martin Kremmer entworfene Zeche Zollverein wurde nicht wegen ihrer industriegeschichtlichen Bedeutung in die UNESCO-Welterbeliste aufgenommen, sondern wegen ihrer architektonischen Bedeutung. Als Beispiel für die Gestaltung im Bauhaus-Stil. Insofern passt das Design-Museum genau hier hin.
Und noch etwas, das nicht so bekannt ist: Der Red Dot Design Award hat seine Wurzeln in Essen. Die Vorläufer-Organisation, der Verein Industrieform, wurde 1954 vom ehemaligen PR-Leiter der Firma Krupp gegründet. Das Museum saß deshalb auch zeitweise in der Villa Hügel, die von der Familie Krupp erbaut wurde.