14. Dezember 2024

10 Dinge, die ihr in Essen unternehmen könnt

Blick aus dem 4. Stock auf die Zeche Zollverein

Schlösser und Zechen. Industriellen-Villen und ein gutes Pils. Altstadt und Baldeneysee. Essen ist eine sehr grüne und überraschende Stadt mit zahlreichen Sehenswürdigkeiten.

Wenn ihr Essen in Ruhe besichtigen wollt, nehmt euch am besten zwei oder drei Tage Zeit. Es gibt genug zu sehen. Wer drei Tage Zeit hat, kann einen Tag den Norden besichtigen, am zweiten die Mitte und am dritten den Süden. Wer nur zwei tage Zeit hat, kann die Ziele aus der Mitte gut auch auf die anderen beiden Tage verteilen. Ein möglicher Tagesablauf unten im hellblauen Kasten.


Kokerei Zollverein von oben

1. Zeche Zollverein – das UNESCO-Welterbe bestaunen

Die 1986 stillgelegte Zeche Zollverein (siehe Bild oben) ist das einzige UNESCO-Weltkulturerbe im Ruhrgebiet. Die Zeche ist schon von außen schwer beeindruckend. Auf dem Gelände findet ihr das Ruhr-Museum, das die Geschichte von Stahl und Kohle im Ruhrgebiet spannend erzählt. Auch das Designmuseum „Red Dot“ hat seine Räumlichkeiten auf der Zeche. Ihr könnt die Zeche und die Kokerei besichtigen. Es gibt auch Gastronomie auf dem Gelände. Im Grunde reicht es schon, übers Gelände zu schlendern. Der riesige Zechenturm und die Gebäude sind schwer beeindruckend. Es gibt auch geführte Touren.


Die Villa Hügel

2. Villa Hügel – das Schloss der Familie Krupp bewundern

Die Industriellenfamilie Krupp hat sich 1870 – 1873 ein Schloss bauen lassen. Die Villa Hügel. Wohnfläche: 8.100 Quadratmeter, 269 Räume. Die großen repräsentativen Räume sind geöffnet. Ihr könnt allein oder mit einer Führung durch die Villa Hügel. Im kleineren linken Gebäude gibt es eine Ausstellung über die Industriellen-Familie. Drumrum haben sich die Krupps einen hochherrschaftlichen Park bauen lassen, um den sie manch ein Adliger beneidet haben wird. Mit direktem Blick auf den Baldeneysee und die Ruhr. Während ihre Fabriken in der Essener Innenstadt Krach und Dreck machten, ließen es sich die Krupps im ruhigen und grünen Essener Süden gut gehen.


Ufer am Baldeneysee

3. Am Baldeneysee..

…mit dem Ausflugsboot fahren, Rad fahren, spazieren gehen, einen Kaffee in der Sonne trinken, Inline-Skates fahren, Beachvolleyball spielen, ein Grillierst essen, einen Cocktail schlürfen, an der Kletterwand klettern, segeln, rudern… Der Baldeneysee ist das Freizeitareal für die Essener Bürger. Ihr seht an der Aufzählung: Die Auswahl der Aktivitäten ist groß. Es sitzt sich toll am Ufer. Die Bootsfahrt mit der Weißen Flotte ist auch toll. Touren dauern etwa zwei Stunden. Über die Anhöhen um den See führt der Wanderweg „Baldeneysteg“, der 26,7 Kilometer lang ist. An der Route liegen auch Sehenswürdigkeiten wie die Villa Hügel.


Fachwerkhäuser im Stadtteil Kettwig

4. Eine der schönsten Altstädte Deutschlands besichtigen

Das erwartet kaum jemand im Ruhrgebiet. Der Stadtteil Kettwig hat eine prächtige Altstadt mit Fachwerkhäusern und Schiefer bedeckten Häusern, die fürs nahe Bergische Land typisch sind. Die meisten historischen Gebäude entstanden zwischen dem 17. und dem 19. Jahrhundert. Teil der Kirche St. Peter sind bereits von 1592. Das Flair in Kettwig ist einmalig. So viele historische Häuser auf einem Fleck gibt es sonst kaum in Deutschland. Im Sommer kann man in kleinen Cafés in der Sonne zwischen den Häusern Kaffee und Kuchen oder Eis essen. Ein guter Abschluss einer Essen-Tour.


Das Wasserschloss Borbeck

5. Unerwartetes entdecken: Das Schloss Borbeck

Essen hat nicht nur das „falsche Schloss“, die Villa Hügel, sondern auch ein echtes. Das Wasserschloss Borbeck. Hier stand schon um 1400 eine Burg. In Borbeck residierten die Fürstäbtissinnen, Nonnen, die aber einen Sitz im Reichstag des Königs hatten. Der heutige Bau wurde um 1740 errichtet. Seit 1803 war das Schloss in Privatbesitz, 1941 kaufte die Stadt Essen das Haus und den umliegenden riesigen Schlosspark. Seither dient der Park als Naherholungsgebiet. Das Schloss ist Mittwoch- und Donnerstagnachmittag für Besichtigungen geöffnet.


In dieser Hütte beginnt die Geschichte der Firma Krupp

6. Spuren der Krupps in der Innenstadt suchen

Ein riesiges Thyssen-Krupp-Hauptquartier mit einem futuristischen Bau, einen Park und eine kleine bescheidene Hütte könnt ihr am Krupp-Gürtel in der Nähe der Essener Innenstadt bewundern (Navi: ThyssenKrupp Allee). In der kleinen bescheidenen Hütte (siehe Foto) entstand einst das Weltunternehmen. 1873 verfügte Alfred Krupp, dass das Gründungshaus niemals abgerissen werden darf. Allerdings wurde es im zweiten Weltkrieg von Bomben getroffen und später wieder etwas entfernt vom Original-Platz wieder aufgebaut. Sehenswert ist auch der kleine benachbarte Krupp-Park.


Hotel auf der Margaretenhöhe

7. Durch die Gartenstadt Margarethenhöhe gehen

Die ehemalige Arbeitersiedlung Margarethenhöhe ist sehr sehenswert. Die über 900 Wohneinheiten mit über 3.000 Bewohnern wurde von Margarethe Krupp, der Frau des Industriellen Friedrich Alfred Krupp, in Auftrag gegeben. Diese Siedlung, bei der jedes Haus ein Stück Grün hat, gilt als eine der ersten deutschen Gartenstädte. Also einer grünen Siedlung mitten in der Großstadt. Die Häuser wurden zwischen 1906 und 1938 errichtet. Neben den Häusern sind das Hotel (Bild oben), der Markt und das Konsum-Geschäft, in dem heute ein Edeka seine Waren verkauft, sehr sehenswert. Wer mit dem Auto kommt, lässt den Wagen am besten auf einem Parkplatz vor der Siedlung stehen und geht dann durch die Gassen.


8. Durch den Grugapark schlendern

Der Grugapark ist die grüne Oase der alten Industriestadt Essen. Als noch alles grau und voll Ruß in der Stadt war, wurde der Park 1929 mit einer Gartenschau eröffnet. Da hat die Gruga auch ihren Namen her: Gruga ist die Abkürzung für „Große Ruhrländische Gartenbauausstellung“. Die Gruga ist ein grüner Park mit vielen Blumen, aber auch mit anderen Attraktionen wie einer Park-Eisenbahn, dem Hundertwasserhaus, einem Bauernhof, einem See, einer Bühne usw. Im Park finden Konzerte oder im Winter das Parkleuchten (vergleichbar mit dem Winterleuchten im Dortmunder Westfalenpark) statt.


Lokal auf der Zeche Carl, das natürlich Stauder im Ausschank hat (am grünen Schirm zu erkennen)

9. Ein Stauder-Bier trinken

Hunderte Brauereien gab es einmal im Ruhrgebiet. Übrig geblieben sind neben den inzwischen zu Großkonzernen gehörenden Marken DAB, König Pilsener oder Brinkhoffs No. 1 nur zwei traditionelle Privatbrauereien: Eine ist Stauder in Essen, die andere Fiege in Bochum. Inzwischen führt die sechste Stauder-Familiengeneration des Betrieb. Viele Kneipen in Essen führen Stauder. Es gibt neben dem Pils auch verschiedene andere Sorten. Gebraut wird in Altenessen. In der Woche gibt es auch einen Brauerei-Shop und Führungen. Gut ausgehen kann man auf der Rüttenscheider Straße. Hier gibt es viele Bars und Restaurants. Und ein Stauder zum Essen.


Der Eingang des Folkwang-Museums

10. Kunst im Folkwang – Museum gucken

Das Museum Folkwang ist eins der renommiertesten Museen für moderne Kunst. Einen van Gogh findet ihr hier genauso wie einen Chagall. Zudem gibt es regelmäßig grandiose Sonderausstellungen. Wer etwas für moderne Kunst übrig hat, sollte auf jeden Fall ins Folkwang. Es lohnt sich. Der Eintritt ins Museum ist übrigens frei. Nur für die Sonderausstellungen muss man ein Ticket lösen.

Drei Tage in EssenTag 1: Der Essener Norden. Mit der Zeche Zollverein, Schloss Borbeck, die Stauder-Brauerei und dem Thyssen-Krupp-Areal. Sehenswert sind im Norden zudem die hier nicht erwähnten Zechen Carl und Bonifacius sowie die Halde Schurenbach. Tag 2: Die Mitte. Mit Margaretenhöhe, dem Grugapark, der Rüttenscheider Straße und dem Folkwang-Museum. Sehenswert in Mitte sind auch die Shoppingmall Limbecker Platz, das Colosseum-Theater, eine alte Krupp-Halle, in der heute ein Theater/Tagungszentrum zuhause ist, und die Lichtburg, Deutschlands größtes Kino. Tag 3: Der Essener Süden. Mit Baldeneysee, Villa Hügel und der Altstadt in Kettwig.

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