23. Juni 2025

Lohnt sich der Besuch auf der Weltausstellung Expo in Osaka?

Blick von oben aufs Expo-Gelände (links Pavillon Frankreich, rechts USA)

Die Weltausstellung Expo ist eine gigantische Show. Hier die 10 wichtigsten Fragen und Antworten zur Expo in Osaka in Japan.

Wann sollte ich kommen? Was kosten die Tickets? Was muss ich bei der Anreise beachten? Welche Highlights gibt es auf der Expo in Osaka? Aus der Serie „10 Fragen – 10 Antworten“ hier alles, was ihr über die Weltausstellung in Japan wissen müsst.

Der zwei Kilometer lange Grand Ring um das Gelände ist eins der Highlights

1. Was sind die Highlights auf der Expo?

Grundsätzlich gibt es vier verschiedene Dinge, die ihr besichtigen könnt:

  • Die nationalen Pavillons: 158 Nationen beteiligen sich an der Expo. Die kleineren findet ihr in Gemeinschaftspavillons, einige Länder wie Chile oder die baltischen Staaten haben einen Abschnitt einer größeren Halle gemietet und dann gibt es noch die Pavillons der großen Nationen wie USA, Frankreich, Großbritannien, Saudi-Arabien oder auch Deutschland. Das sind einzelne große Pavillons. Die Pavillons haben auch eine kleine Bühne für Shows, Restaurants und Souvenir-Shops der Länder.
  • Außerdem haben die Japaner Themen-Pavillons gebaut. Es gibt beispielsweise einen der Uni, in der ein Stadtmodell einer Metropole der Zukunft vorgestellt wird. Andere beschäftigen sich mit japanischen Spezialitäten wie Mangas.
  • Auf Bühnen und rund um den Springbrunnen gibt es Gemeinschaftsevents und Shows. Zum Beispiel Feuerwerk.
  • Und dann gibt es noch den „Grand Ring“, eine zwei Kilometer lange Holzkonstruktion, die rund ums Gelände geht. Gerade wenn es überall voll ist, ist es eine schöne Alternative auf dem Ring einfach einen Spaziergang zu machen. Ihr könnt einmal im Kreis ums Gelände gehen

Der Pavillon von Turkmenistan

2. Welche Pavillons sollte ich besuchen?

Ehrlich gesagt: Die, in die ihr reinkommt. Die Wartezeiten betragen häufig 90 Minuten und länger. Da muss man einfach schauen, wo die Schlange nicht so lang ist. Ganz schön ist der Pavillon von Spanien, der in einem Teil mit dem Meer und im anderen mit dem Land Spanien beschäftigt. Saudi-Arabien hat eine gigantische Stadt aufgebaut. Auch spannend. In Singapur zeigt man euch die Stadt der Zukunft. bei den Tschechen gibts Kunst und zum Schluss ein gutes Pilsener (gegen Geld). Enttäuschen fand ich beispielsweise den nordischen Pavillon, der die skandinavischen Staaten gemeinsam betreiben. Da gibt es ein paar Infos über nachhaltige Projekte in den Ländern.

Auffällig ist, dass arabische Länder wie Saudi-Arabien, Bahrein oder die Vereinigten Arabischen Emirate besonders gigantische Pavillons aufgebaut haben. Auch ehemalige sowjetische Teilrepubliken wie Turkmenistan (siehe Bild oben) oder Usbekistan haben spektakuläre Auftritte inszeniert.


Die Stadt der Träume – Pavillon von Singapur

3. Was zeigen die Nationen in den Pavillons?

Das Thema der Expo heißt „Designing Future Society For Our Lives“. In den Pavillons sollen also wichtige Zukunftsprojekte vorgestellt werden. Die großen Nationen wie Deutschland oder Spanien tun das. Gerade kleinere Nationen beschränken sich aber häufig auf Tourismuswerbung oder Produkte, die in ihrem Land hergestellt werden. Ein schönes Beispiel dafür ist der Pavillon von Malaysia, der sehr groß ist. Hier seht ihr Hightech aus Malaysia, aber auch Werbung fürs Land. Auch Länder wie Guatemala oder Kuba werben eher für einen Besuch dort als für Zukunftsvisionen.


4. Was ist im deutschen Pavillon zu sehen?

Im deutschen Pavillon geht es um Kreislaufwirtschaft und Nachhaltigkeit. Ihr bekommt den kleinen blinkenden „Circular“ in die Hand gedrückt. Der führt euch durch die Ausstellung und gibt Infos zu den Projekten. Außerdem gibt es noch eine Außenbühne am deutschen Pavillon. Dafür müsst ihr nicht anstehen. Zu der könnt ihr einfach hin. Im deutschen Restaurant gibt es Haxen und Currywurst, im Shop Gartenzwerge. Einen kleinen Rundgang seht ihr im Film oben, mehr auch in diesem Artikel.


Schlangen am Eingang

7. Was kosten die Tickets und wo bekomme ich sie?

Bei den Tickets gab es eine wundersame Preiserhöhung. Vorab waren die Eintrittskarten mit 25 Euro recht billig, inzwischen kosten sie zwischen 36 Euro (Wochentag) und 45 Euro (Wochenende). Eigentlich sollte es umgekehrt sein. Am Wochenende ist es so voll, dass ihr kaum in Pavillons kommt.

Tickets könnt ihr über die Webseite der Expo kaufen. Das ganze ganze Registrierungssystem ist total nervend. Ihr müsst euch erst eine ID mit Passwort überlegen, ohne die geht gar nichts. Außerdem müsst ihr beim Kauf eines Tickets angeben, welchen Eingang ihr nehmen wollt. Tipps dazu unter Punkt 9.

Ihr müsst beim Ticketverkauf auch angeben, wann ihr kommen wollt. Die Expo ist zwischen 9 und 22 Uhr geöffnet. wenn ihr 9 Uhr anklickt, hat das den Vorteil, dass so früh die Pavillons noch recht leer sind und ihr in viele ohne Schlange kommt. Auch abends Gehtb es leichter.

Auch das Ticketing-System ist leider so kompliziert wie vieles in Japan. Es kann sein, dass ihr einen Hinweis findet, dass ihr für den Eintritt den QR-Code auf Euerm Smartphone benötigt. Das war mal geplant. Macht besser einen Screenshot von Euerm QR-Code oder druckt euch das Ticket sogar aus. Wegen des Andrangs bricht das Netz gern am Eingang zusammen. Da schadet es nicht, ein analoges Ticket vorzeigen zu können.


Schlangen wie hier vor dem italienischen Pavillon sind morgens nicht so lang

6. Wann sollte ich zur Expo gehen?

Wochentags. Die Japaner sind ganz wild auf die Expo. Am Wochenende habt ihr praktisch bei jedem Pavillon Wartezeiten von 60 bis 90 Minuten. Das macht keine Freude. Ihr kommt dann häufig nur in die kleinen Gemeinschaftspavillons, ihr steht beim Essen Schlange und selbst beim Klo. Also besser wochentags. gern sehr früh um 9 Uhr, dann sind die Pavillons noch recht leer. Oder ihr kommt erst am Nachmittag und nutzt die Abendzeit aus. Auch da ist es leerer.

Noch ein kleiner Tipp: Wenn ihr Souvenirs von der Expo kaufen wollt, macht das gleich beim Eintritt oder zwischendurch am Mittag. Auch vor den Shops gibt es sehr lange Schlangen. Insbesondere abends, wenn alle noch eine Kleinigkeit mit nachhause nehmen wollen.


Auf der Expo gibt es auch zahlreiche Shows

7. Wie häufig sollte ich zur Expo gehen?

Wenn ihr wirklich viele Pavillons sehen wollt, braucht ihr mindestens zwei tage. Drei schaden auch nicht. Dann könnt ihr euch auch bei Kanada, Japan, Frankreich oder den USA in die Schlange stellen. Die sind besondern voll


Der Grand Ring von außen

8. Was muss ich bei der Anreise beachten?

Es gibt zwei Eingänge. Ost und West. Das ist wichtig zu wissen, weil ihr das beim Kauf eines Tickets angeben müsst. Den Eingang West nehmt ihr, wenn ihr mit einem Shuttle-Bus zum Beispiel vom Bahnhof Osaka oder von einem Park-and-Ride-Parkplatz nehmen wollt. Auch organisierte Busreisen kommen hier an. Wenn ihr individuell anreist, bietet sich das East-Gate an. Dort fahrt ihr mit der grünen Chuo-LIne der Osaka-Metro bis zum Eingang. Einfach in die Metro und bis zur Endstation Yumeshima fahren. Das ist die einfachste Variante.


Glico-Mann vor Dotonbori-Kanal

9. Was gibt es sonst noch in Osaka zu sehen?

Wer aus Deutschland kommt, wird sicherlich einige Tage in der Gegend verbringen wollen. Osaka ist ein super Ausgangspunkt für Ausflüge. Zum einen gibt es in der Stadt eine Menge zu sehen. Von Tempeln über die Burg Osaka bis zur japanischen Variante des Times Square, den Reklametafeln am Dotonbori-Fluss. Highlights aus Osaka habe ich in dieser Top-10-Liste aufgeschrieben.

Sehr schön ist aber auch, dass es in unmittelbarer Nachbarschaft von Osaka sehr viel zu sehen gibt. Die alte Kaiserstadt Kyoto mit ihren vielen Tempeln und Schreinen ist mit dem Zug eine halbe bis dreiviertel Stunde entfernt. Nach Kobe braucht ihr mit dem Zug auch gerade mal 30 Minuten, auch Nara mit dem großen Tempel und den zahmen Sika-Hirschen ist nur eine halbe Stunde entfernt.

Osaka bietet sich als Quartier an, um von hier verschiedene Ausflüge zu machen. Für Kyoto braucht ihr bestimmt drei oder vier Tage. Durch die guten Zugverbindungen könnt ihr alles von einem Standort machen. Wenn ihr den Schwerpunkt auf japanische Geschichte und Kultur legen wollt, dann bietet sich Kyoto als Übernachtungsort an, sonst ist Osaka wegen der Expo natürlich praktisch.


Zuschauer an der Wasserfläche, auf der auch viele Shows (dahinter der Grand Ring) stattfinden

10. Lohnt sich der Besuch der Expo?

Ein uneingeschränktes Ja! Die Expo ist eine gigantische Show. Das Ticketsystem und der Einlass sind ein wenig anstrengend und die Schlangen nervend. Aber an sich ist es ein tolles Erlebnis. Allein. der Rundgang auf dem Grand Ring ist schon einen Besuch wert.


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