Viele alte Zechen wurden wieder hergerichtet und ziehen mittlerweile Touristen statt Bergleute an. Hier die Auswahl der (mittlerweile) zwölf schönsten Zechen im Ruhrgebiet, die einen Besuch wert sind.
Die Reihenfolge hat nur bedingt was zu sagen. Sicherlich sind Zollverein und Zollern die spektakulärsten Zechen, aber alle hier in der Liste sind einen Besuch wert. Mittlerweile sind es übrigens 13 Tipps, auch wenn in der Überschrift noch die schön runde „10“ steht. Die letzten drei sind später dazu gekommen.
Platz 1 Zeche Zollverein
Die Zeche Zollverein (siehe Bild ganz oben) ist die ehemals größte Zeche des Ruhrgebiets, sie war der zentrale Ort der Europäischen Kulturhauptstadt Ruhr 2010 und ist das einzige UNESCO-Welterbe im Ruhrgebiet. Mit Ruhrmuseum, Design-Museum, Kokerei Zollverein, Restaurants und Cafés Anziehungspunkt die Nummer 1 im Ruhrgebiet. Hier könnt ihr auch einen ganzen Tag verbringen.
Platz 2 Zeche Zollern
Das Schloss der Arbeit in Dortmund, die Zeche Zollern. Wie Zollverein heute ein Museum, indem aber auch Events wie der alternative Karneval Geierabend stattfindet. Zollern besticht durch seine herrlichen Jugendstil-Hallen und Backstein-Gebäude.
Platz 3 Zeche Nordstern
Rund um die Zeche Nordstern in Gelsenkirchen ist der Nordsternpark entstanden. Das ehemalige Bundesgartenschaugelände – bei schönem Wetter ein tolles Ausflugsziel. In der Nähe befindet sich mit der Schurenbachhalde ein weiteres Ziel, das es sich lohnt zu besuchen.
Platz 4 Das UFO in Lünen
Anfang der 90er-Jahre hat sich Stardesigner Luigi Colani den ehemaligen Zechenturm vorgenommen und zu einem futuristischen UFO umgestaltet. Im UFO selber hat eine Lounge Platz gefunden, die für Firmenevents angemietet werden kann.
Platz 5 Zeche Erin
In Castrop-Rauxel. Wo früher Bergleute einfuhren, steht jetzt ein kleiner grüner Park. Der Erin-Park. Grün wie die grüne Insel Irland, die Vorbild für den Park war, weil die ehemalige Gründer des Bergwerks aus Irland stammte.
Platz 6 Zeche Ewald
In Herten. Ein schlummernder Star, der noch etwas geweckt werden muss. Am Wochenende präsentiert der Revuepalast Ruhr in einem ehemaligen Zechengebäude Travestieshows, zudem gibt es auf dem Gelände des ehemaligen Hertener Bergwerks einige gastronomische Einrichtungen wie einen Biergarten. Das Gebäude hat gigantische Ausmaße. Ein weiterer Pluspunkt. Direkt angrenzend liegt die Halde Hoheward mit Wanderwegen an dem astronomischen Observatorium.
Platz 7 Zeche Minister Stein
1985 schloss Dortmunds letzte Zeche. Von der Bergbaugeschichte ist nicht mehr viel zu sehen. Außer dem umgestalteten Hammerkopfturm, in dem heute u.a. ein Call Center Zuhause ist.

Platz 8 Das Bergbau-Museum
In Bochum. Eher Disneyland als eine echte Zeche, deshalb nur auf Platz 7. Ursprünglich stand der Zechenturm nämlich in Dortmund und wurde für das Museum nach Bochum verpflanzt. Trotzdem: Das Bergbau-Museum mit seinem Besucher-Stollen lohnt sich.
Platz 9 Zeche Amalie
Zugegeben in diesem Fall ist die Zeche nur romantische Kulisse. Ohne sie wäre der Krupp-Park in Essen aber nur halb so schön. Der Park ist eine neue Grünanlage neben der Thyssen-Krupp-Hauptverwaltung. Mit See und Blick aufs Zechengerüst.
Platz 10 Zeche Holland
Die Wattenscheider Zeche beeindruckt durch ihr Gerüst und das Schild am Turm. Sie kommt in diese Liste als mahnendes Beispiel. Sie verfällt nämlich leider zunehmend. Schade drum. Dabei ist in ihrem Schatten doch James Bond geboren (siehe eigene Geschichte hier), behauptet jedenfalls der Biograph von Bond Autor Ian Fleming.

Platz 11: Zeche Waltrop
Diese Zeche habe ich leider erst spät entdeckt. Ich weiß auch nicht warum: Die Zeche Waltrop in Waltrop ist eins der am schönsten hergerichteten Bergwerke im Ruhrgebiet. Es fehlt zwar das klassische Fördergerüst, aber die Gebäude sind toll. Mehrere werden inzwischen vom in Waltrop gegründeten Versandhandel Manufactum genutzt. Es gibt auch einen Outlet-Store.

Platz 12: Zeche Bonifacius
Noch einmal Essen. Eine schon 1967 stillgelegte Zeche. Der Erhalt ist einem Geschäftsmann zu verdanken, der das Gelände schon in den 1970ern kaufte und so Gebäude und Zechenturm vor dem Abriss rettete. Heute befindet sich ein schöner Biergarten, ein Tagungs-Hotel und ein Restaurant auf dem Gelände. Und verschiedene Firmen natürlich.

Platz 13: Fürst Leopold (Dorsten)
Eine der Zechen, die lange Kohle gefördert haben. Bis 2010. Viele Gebäude wie der Zechenturm oder die Lohnhalle sind erhalten. Hier gibt es einen Biergarten, ein Café, eine Eisdiele, Räumlichkeiten für Hochzeiten und Partys. Insbesondere an einem warmen tag ein guter Tipp, um ein kühles Bier zu trinken.