Tallin hat eine erstaunliche Museumsdichte. Es gibt richtig gute. Mit der Tallinn Card könnt ihr die Museen kostenlos besuchen. Auch wer keine Card hat, sollte sich einige nicht entgehen lassen.
Hier 15 Tipps mit den besten Museen der Stadt. Keine Angst, Museumsmuffel, es sind auch Befestigungsanlagen, ein Schloss und ein unterirdisches Gangsystem dabei. Da sollte für jeden das Richtige dabei sein.
#1 Kiek op de Kök: Festungsanlage mit unterirdischen Gängen
Fünf Museen in einem. Ob mit oder ohne Tallinn Card: Kiek op de Kök? Unbedingt reingehen. Highlight sind die unterirdischen Gänge, durch die ihr gehen könnt. Aber auch der Teil, der die Geschichte der Befestigung der Stadt erzählt, ist toll. Und zur Krönung gibt es noch etwas Spuk oben drauf. Eine ausführliche Beschreibung findet ihr hier. Zeitaufwand: 2 – 2,5 Stunden
#2 Seaplane Harbour mit echtem U-Boot
Der ehemalige Hangar für Wasserflugzeuge („Seaplane Harbour„) ist mittlerweile ein Schifffahrtsmuseum. Highlight ist das estnische U-Boot, das besichtigt werden kann. dank Animationen, die auf die Außenhaut des Bootes projiziert werden, kann man sich das Leben der Marine-Soldaten an Bord gut vorstellen. Im Hafen vor dem Hangar liegen weitere Schiffe, die besichtigt werden können. U.a. ein Eisbrecher. Zeitaufwand: 1,5 – 2 Stunden
#3 Architekturmuseum: Die wichtigsten Gebäude des Landes
Eher ein kleines Museum, für das man nicht so viel Zeit bracht. Es ist im alten Salzspeicher des Rotermann-Viertels untergebracht. Im Erdgeschoss gibt das Museum einen guten Überblick über die architektonisch wichtigsten Bauwerke Estlands. Zudem stehen Stadtmodelle dort. Im Untergeschoss geht es eher pädagogisch um die Funktion von Architektur, im Obergeschoss finden Sonderausstellungen statt. Zeitaufwand: 30 Minuten
#4 Domkirche mit Glockenturm: Blick auf die Altstadt
Etwas sportliche Betätigung ist nötig. Wer den Überblick über Tallinn genießen will, muss sich eine schmale Wendeltreppe auf den Glockenturm quälen. Die lutherische Kirche wurde 1233 gebaut, mehrfach umgebaut, einmal durch ein Feuer fast komplett zerstört. Zeitaufwand: 30 Minuten
#5 Estnisches Historisches Museum: Unspektakulär
Vielleicht das unspektakulärste Museum der Stadt. Liegt in der Altstadt. Es gibt einen ganz interessanten Film über die estnische Geschichte mit Originalaufnahmen zu sehen. Am interessantesten ist noch das Gebäude an sich. Es ist ein altes Bürgerhaus der Großgilde mit einem sehr schönen Saal. Zeitaufwand: maximal 30 Minuten
#6 Tallinner Stadtmuseum: Koggen und Hanse
Das Bessere der beiden Museen in der Altstadt. Im Keller ist altes Porzellan ausgestellt. Die Etagen darüber widmen sich der Tallinner Stadtgeschichte mit Schwerpunkt Hanse. Es gibt einige interessante Modelle von Schiffen und von Wohnungen und Häusern in der Zeit. In den oberen Geschossen gibt es wechselnde Ausstellungen. Zeitaufwand: 1 Stunde
#7 Schloss Kadriorg: Sommerresidenz der Zaren
Im Schloss Kadriorg/Katharinental war die Sommerresidenz der Zaren, heute sind Werke ausländischer Künstler untergebracht. Außerdem gibt es wechselnde Ausstellungen. Um ehrlich zu sein, ist aber wesentlich interessanter, dass man so in den Genuss kommt, das Schloss zu besichtigen. Offizielle Schloss-Führungen gib es nämlich nicht. Zeitaufwand: 0,5 – 1 Stunde
#8 Sängerbühne: Die singende Revolution
Immer der Sängerbühne befindet sich ein kleines Museum, das die Geschichte des Sängerfestes, aber auch der „singenden Revolution“ von 1990/91 darstellt. Zeitaufwand: 30 Minuten
#9 Nikolaikirche mit grandiosen mittelalterlichen Werken
In der Nikolaikirche hängt eins der wichtigsten Kunstwerke des Mittelalters: Der Revaler Totentanz von Bernt Notke (1435 – 1507). Das Ursprungswerk hing in einer Lübecker Kirche, wurde aber bei einem Bombenangriff 1942 komplett zerstört. Kunstexperten waren sich nicht sicher, ob Revaler und Lübecker Totentanz ggf. dieselben Werke sind, gehen inzwischen aber davon aus, dass das Talliner Gemälde eine Replik ist. Es ist nur ein Fragment erhalten. Ungefähr ein Viertel. Ursprünglich soll das Werk 20 meter lang gewesen sein. Neben diesem hängen weitere mittelalterliche Werke in der Kirche, die im 13. Jahrhundert erbaut wurde. Zeitaufwand: 30 Minuten
#10 Hellemann-Turm: Auf der Mauer klettern
Ein Teil der Befestigungsanlage, die um ganz Tallinn geführt hat. Hier kann man auf den om 15. Jahrhundert erbauten Turm klettern und circa 200 Meter auf der Stadtmauer rumspazieren. Auf der anderen Seite der Stadt gibt es ein weiteres Stück Stadtmauer, auf dem man kraxeln kann. Zeitaufwand: 15 Minuten
#11 Patarei: Berüchtigtes Sowjet-Gefängnis
Die Patarei ist ein berühmt-berüchtigtes Gefängnis in Tallinn, das heute besichtigt werden kann. In der Sowjetzeit wurden hier Regimegegner eingesperrt. Zuvor hatten die Esten die ehemalige zaristische Befestigungsanlage schon als Knast genutzt, die deutschen Besatzer nutzten das Gebäude im Zweiten Weltkrieg ebenfalls. Für die Esten ist das Gefängnis ein Symbol der Gewaltherrschaft der Sowjetunion. Ausstellungen und Führungen durchs Gefängnis erinnern daran. Die Patarei liegt direkt neben dem Seaplane Harbour (siehe Tipp #2). Zeitaufwand: Je nach Führung 1 – 2 Stunden
#12 Tallinner Rathaus mit Turm
Leider nur in den Sommermonaten geöffnet. Das Rathaus kann genauso wie der Turm besichtigt werden. Vom Turm hat man einen guten Block über die Altstadt; Zeitaufwand: 30 Minuten
#13 KUMU: Moderne baltische Kunst
Das KUMU ist das Museum für modernere baltische Kunst. Ab 1800 bis heute. Es liegt in der Nähe des Schlosses Kariorg im gleichnamigen Stadtteil. Schloss, Schlosspark, Präsidentenpalast und KUMU können gut miteinander verbunden werden. Zeitaufwand: 2 Stunden
#14 Dicke Margarethe und die Schifffahrt
Die dicke Margarethe ist ein um 1510 errichteter Wehrturm der Revaler Befestigungsanlage. Er sollte die Altstadt vor Angriffen von der Ostsee schützen. Seit 1981 befindet sich hier das estnische Schifffahrtsmuseum mit einigen hundert Modellen. Echte Schiffe liegen hier nicht. Die werden im Hafen vor dem Hangar des Seaplane Harbour (siehe Tipp #2) ausgestellt. Zeitaufwand: 1 – 1,5 Stunden
#15 Fotomuseum: Internationale Fotokünstler
Das Fotokunstmuseum zeigt, was der Name schon sagt: Fotografien internationaler Künstler. Neben dem bestand gibt es auch immer wieder Wechselausstellungen. Auf dem Dach befindet sich ein Café-Restaurant mit ganz wunderbarem Ausblick. Das Fotomuseum befindet sich im Hipster-Kreativviertel Telliskivi. Es ist eine Außenstelle des Stockholmer Fotografiska-Museum, das über weitere Filialen in New York und Berlin verfügt. Zeitaufwand: 1 – 1,5 Stunden