In Lilla Bommen in Göteborg befinden sich einige der interessantesten Sehenswürdigkeiten der Stadt. Zum Beispiel ein riesiger Viermaster und das „Lippenstift“-Hochhaus.
Das rot-weiße Hochhaus und der davor liegende große Viermaster ziehen ganz automatisch die Blicke auf sich. Das riesige Segelschiff kann man sogar noch vom anderen Ende der Stadt vom zentralen Kungsportsplatsen sehen. Das Bild oben ist vom Hochhaus aufgenommen. Doch dazu später mehr. Lilla Bommen ist der alte Hafen für Kanal- und Passagierschiffe, den es schon seit 1640 gibt. Der komische Name heißt übersetzt „Kleiner Schlagbaum“, weil hier eine Zoll-Stelle war.
Das markanteste Gebäude ist das 22-stöckige rot-weiße Hochhaus, das im Volksmund wegen Form und Farbe Lipstick, also Lippenstift, heißt. Göteborger behaupten, es sei mehrfach zum häßlichsten Hochhaus Skandinaviens gewählt worden. Mag sein. Schön ist es wirklich nicht, aber immerhin markant. Es wurde 1989 von der Immobilienfirma Skanskan gebaut und heißt deshalb offiziell „Skanskanskrappan“ (zu deutsch: Skanskan-Wolkenkratzer).
Aussichtsplattform auf dem „Lippenstift“
Ganz oben auf dem 86 Meter hohen Haus befindet sich eine Aussichtsplattform, von der Ihr einen tollen Blick auf die Stadt habt. Siehe Bild ganz oben. Ihr seht die Göteborger Innenstadt, den Vergnügungspark Liseberg und natürlich den Hafen. Was Ihr genau seht, steht auf kleinen Bildern am Geländer. es gibt kleine Klappfenster, die ihr für Fotos öffnen könnt. Der Eingang zur Aussichtsplattform befindet sich auf der Seite der Brücke.
Das Hochhaus ist genauso wie das daneben liegende Segelschiff „Viking“ ein Blickfang. Die 1906 gebaute „Viking“ war einst ein dänisches Segelschulschiff, danach war sie im Weizentransport nach Australien im Einsatz. Weil sie nach dem Zweiten Weltkrieg nicht mehr gebraucht wurde, begann eine kleine Odyssee für das Schiff mit Stationen in Häfen in London, Antwerpen und Rotterdam. 1951 wurde das Schiff von der Stadt Göteborg erworben. Seither liegt es im Hafen.
Viking liegt seit 1951 in Göteborg
Anfangs war ein Internat auf dem Schiff untergebracht, später wurden dort u.a. Schiffsköche ausgebildet. In den 1990er-Jahren erfolgte eine Renovierung. Seither könnt ihr an Bord in einem Restaurant essen gehen oder an Kongressen teilnehmen. Dass das Schiff noch einmal aus Göteborg wegsegelt, ist eher ausgeschlossen. Dafür müssten nämlich erstmal die Masten abmontiert werden. Die sind so hoch, um unter den den Göteborger Brücken durchzufahren.
Ebenfalls am Lilla Bommen befindet sich das Opernhaus, das einem Schiff nachempfunden ist. Und auch nicht so sonderlich schön ist. Hier werden u.a. Opern, aber auch Ballett und Musical aufgeführt. Die Oper mit 1.300 Plätzen im großen Saal wurde 1994 eröffnet. Die Oper ist auch auf dem Luftbild ganz oben zu erkennen: Das große Gebäude rechts oben am Hafenbecken.
Schwimmendes Parkhaus
Zwischen Lippenstift-Hochhaus und Viermaster liegt im Hafen noch ein weiteres weißes Schiff. Es sieht auf den ersten Blick wie ein abgesägtes Schiff oder eins, das Waren transportiert, aus. Es ist aber ein schwimmendes Parkhaus. Also ein ehemaliges Schiff, das zu einem Parkhaus umgebaut ist. Es ist bei den Göteborgern nicht so beliebt, dort findet ihr immer einen Parkplatz. Das Parkhaus-Schiff ist auch auf dem Foto unten zu sehen: Das weiße Boot hinter dem Viermaster.
Im Hafen in Lilla Bommen starten auch die verschiedenen Schären-Rundfahrten. Zudem gibt es hier direkt am Wasser auch Restaurants, ihr könnt Kanus leihen oder – wer hat – kann hier mit der Segelyacht in der Marina anlegen. Es gibt 100 Liegeplätze. Zum Hauptbahnhof und zur Shoppingmall Nordstan, einem der größten Einkaufszentren Skandinaviens, sind es ebenfalls nur wenige Schritte.
Mehr über Bootstouren zu den Schären, die am Hafen Lilla Bommen starten, in der Liste „Die 10 schönsten Bootsfahrten in Göteborg“.