Über 800 Jahre war die Altstadt von Al-Ula ein wichtige Ort auf der Pilgerroute nach Mekka. Heute lebt dort keiner mehr. Sie kann aber besichtigt werden.
Al-Ula ist der Vorzeigeort für Tourismus in Saudi-Arabien. Die beeindruckenden Felsen wie der „Elephant Rock“ in der Umgebung, die antike Stadt Hegra, das biblische Dadan und die riesige Altstadt sollen in Zukunft massenweise Touristen locken. Die Altstadt ist aus Lehm gebaut. So wie die meisten alte Städte in Saudi-Arabien aus Lehm gebaut. Und genau das ist der Grund, warum die Menschen sie bis in die 1980er-Jahre verlassen haben.
Entgegen der landläufigen Meinung regnet es nämlich in Saudi-Arabien. Nicht häufig, vielleicht viermal im Jahr, dafür aber umso heftiger. Die Folge: Häuser werden weggeschwemmt oder schwer beschädigt. Darauf hatten die Menschen in Al-Ula aber auch in anderen saudischen Städten keine Lust mehr. Sie bauten sich Häuser neben den alten Siedlungen. Aus Stein und nicht mehr aus Lehm. Die letzte Familie soll die Altstadt von Al-Ula 1983 verlassen haben. Seither moderten die Lehm-Rest vor sich hin.
Bis sich Saudi-Arabien entschied, Touristen anlocken zu wollen. Da war Al-Ula prädestiniert. Wegen der anderen umliegenden Sehenswürdigkeiten, aber auch wegen der riesigen Altstadt. Seit einigen Jahren wird sie liebevoll wieder hergerichtet. Einige Gassen sehen bereits wieder wie früher aus, andere sollen so bleiben wie jetzt: Also Hütten ohne Dach. Oberhalb des Dorfes ist bereits eine kleine Promenade mit modernen Restaurants, Cafés und Läden entstanden. Sehr stilvoll. Passend zum historischen Erbe.
Die „Burg“ über den Dächern der Altstadt wurde bereits restauriert. Wobei es zu der eine sehr originelle Geschichte gibt. Sie wurde nämlich nicht gebaut, weil er Herrscher sich darin wohl fühlen wollte. Es ist eher ein Aussichtspunkt als eine Burg. Den haben sich die Bürger der Altstadt gebaut, um von oben zu suchen, wenn etwas verloren gegangen ist. Ernsthaft. Kein Scherz.
Spaziergang durch Al-Ula in Bildern:
Neben der Altstadt steht das neue Al-Ula, das zu einem schmucken Touristenstädtchen hergerichtet wird. Neue Hotels sind gebaut worden, die Einheimischen haben mit ihren kleinen Läden das Geschäft mit den Touristen entdeckt, Kunstaktionen verschönern die an einigen Stellen eher triste Stadt. Und es gibt vielleicht den originellsten Starbucks der Welt in einer kleinen Hütte in der Altstadt.
Al-Ula und Saudi-Arabien im Video