24. April 2024

Alles Lotte in Südkorea

Hyundai, Samsung, Lotte. Große Familienkonzerne beherrschen die Wirtschaft in Südkorea. Wer dort hin reist, kommt am Namen Lotte nicht vorbei.

Das 555-Meter hohe Hochhaus Lotte World Tower, der Vergnügungspark Lotte World (siehe Bild oben), die Lotte World Mall, das Lotte Kaufhaus, Das Lotte World Folk Museum, der Supermarkt Lotte Mart, das Lotte Hotel. hab ich noch was vergessen? Das waren nur die Lotte-Unternehmenungen, die an der U-Bahn-Station Jamsil liegen. Und so ist das über die ganze Stadt verteilt. Überall ist alles Lotte. dahinter steckt eine unglaubliche Story.

Lotte Town im Zentrum im Stadtteil Myeong-dong

Der Gründer Shin-Kyuk-ho (1921 – 2020) hat seine Karriere nämlich 1948 als Kaugummi-Verkäufer in Tokio begonnen. Bis zu seinem Tod hat er den fünftgrößten Konzern Koreas aufgebaut. Bis zu seinem 88. Lebensjahr war er sogar Vorstandsvorsitzender seines Unternehmens. Der älteste CEO der Welt. Heute sind seine Kinder in führenden Positionen. Den Namen Lotte entlieh Shin-Kyuk-ho tatsächlich bei Johann Wolfgang von Goethe. Als Jugendlicher liebte er den Roman „Die Leiden des jungen Werther“. Lotte (Charlotte) ist darin die geliebte des Werther. Ein Denkmal von Goethe steht im Park am Lotte World Tower.

Vom Schnaps bis zum Kaufhaus – alles Lotte

Lotte hat ungefähr in jedem Business seine Finger. Es gibt Supermärkte, Kaufhäuser, Hotels, eine Schnapsfabrik, ein Chemieunternehmen, Eis, Fleisch, Fisch, Kaugummi, Versicherungen, Finanzdienstleistung. Alles in Lotte. Und natürlich gibt es ein Lotte-Bauunternehmen, das praktischerweise den Lotte World Tower, das höchste Gebäude in Seoul bauen konnte. Von der Aussichtsplattform sieht man direkt auf die Lotte World (siehe Foto oben).

Blick vom Seokchon Lake auf den Lotte World Tower

Lotte ist ein typisches südkoreanisches Familienunternehmen. Es gehört neben Samsung, Hyundai/Kia, LG und SK zu den fünf größten Jaebols/chaebols, so heißen die großen Mischkonzerne aus Korea, die von einer Familie geführt werden. Das Wort heißt übersetzt „reiche Sippe“. Der Aufstieg Koreas zu einer Industriemacht ist auch der engen Zusammenarbeit zwischen Regierungen und den Familienclans zu erklären. Nicht immer soll es dabei sauber zugegangen sein. Es soll reichlich Schmiergeld geflossen sein. Letztendlich hat Korea seinen Reichtum aber diesem System zu verdanken.

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