Sollte ich besser im Winter oder im Sommer mit den Hurtigruten fahren? Für beide Zeiten spricht etwas. Hier die wichtigsten Fragen und Antworten.
Wie Ihr an den Fotos seht, war ich im Winter auf dem Hurtigruten-Schiff. Ich kenne das Nordkap, Nord-Norwegen oder Bergen und Trondheim aber auch von Reisen im Sommer. Beide Jahreszeiten haben ihren Reiz. Der Einfachheit halber unterteile ich nur in zwei Jahreszeiten: Winter und Sommer. Also mit Schnee und ohne Schnee.
Was für den Winter spricht!
Für den Winter sprechen die Polarlichter, die am besten von Ende September bis Ende März/Anfang April zu sehen sind. Hurtigruten gibt inzwischen eine Polarlicht-Garantie. Wer keine sieht, bekommt eine Tour geschenkt. Was ich damit sagen will: Die Wahrscheinlichkeit welche zu sehen, ist wahnsinnig hoch.
Für den Winter spricht auch die unfassbar herrliche Aussicht auf die schneebedeckten Berge. Das Schiff fährt nah an der Küste, an Fjorden oder den Lofoten vorbei. Schon morgens habt ihr durch das Bullauge eurer Kabine einen fantastischen Blick auf die Berge. Das Schiff gleitet an einer Winterwunderwelt aus Schnee vorbei. Ein unglaubliches Natur-Erlebnis.
Zudem könnt ihr an Bord im Winter nicht ganz alltägliche Ausflüge buchen. Eine Tour mit einem Hundeschlitten zum Beispiel. Oder ihr steurt selbst ein Snowmobil durch die Wildnis. Es gibt sogar eine Tour in der Nacht, bei der ihr mit etwas Glück auch Nordlichter seht.
Ideale Reisezeit im Winter
Oktober oder Ende März/Anfang April. In der Zeit könnt ihr noch Nordlichter sehen, es gibt aber normale Tage. Tief im Winter wird es nicht mehr hell. Dann seht ihr nichts mehr. Im März ist es aber abends bis 19 oder 20 Uhr hell. Auch im Oktober sind die Tage noch lang.
Was gegen den Winter spricht!
Es ist bis in den März in Nord-Norwegen eisig kalt. In Kirkenes kann es auch im März noch -15 oder -20 Grad sein. Im Juli kann es dagegen mit 16 Grad sehr warm sein. Auf Deck des Schiffes pfeift ein Wind, dort ist es gefühlt nochmal ein Stück kälter. Lange hält man es draußen nicht aus.
Außerdem sind einige Ausflüge in Fjorde wegen der Schneemassen manchmal nicht möglich. Am Nordkap fällt häufiger so viel Schnee, dass die Ausflüge dorthin nicht durchgeführt werden können. Das ist ärgerlich, weil das für viele ein Highlight der Reise ist.
Was für den Sommer spricht!
Das Hurtigruten-Schiff hält häufig auch in der Nacht und am Abend. Im Winter gehen viele nicht mehr raus, weil es schon dunkel oder sehr kalt ist. Im Sommer könnt ihr auch noch tief in der Nacht Städte und Landschaften besichtigen. Es ist schließlich während der Mitternachtssonne rund um die Uhr hell.
Auch auf dem Schiff selber spricht einiges für den Sommer. Ihr könnt in ruhigeren Zeiten wunderbar an Deck des Schiffes in der Sonne sitzen. Im Winter ist es häufig viel zu kalt dafür. Selbst dick eingepackt, friert man. Das Schiff kann in einige Fjorde fahren, in denen es im Winter zum Beispiel wegen Lawinen zu gefährlich ist. Außerdem gibt es mehr Ausflüge in Fjorde, aber auch mehr Wandertouren zu buchen.
Was gegen den Sommer spricht!
Die Dauerhelligkeit rund um die Uhr macht einigen zu schaffen. Zudem sind die Kabinen nicht ganz dunkel. Es kann schon ein Sonnenstrahl von außen durch eine Ritze scheinen. Die Berge sind im Sommer dunkelgrün und an anderen Stellen steinig. Über 2.500 Kilometer von Bergen bis ganz in den Norden. Mal mit Bäumen. Mal ohne. Ich finde den dauerhaften Ausblick auf schneebedeckte Gipfel in der Sonne schöner
Beste Reisezeit im Sommer
Von Mitte Mai bis Mitte Juli geht die Sonne in Tromsø nicht unter. Ganz im Norden in Kirkenes bleibt es sogar fast bis Ende Juli hell. Wen das nicht stört, der fährt zu dieser Jahreszeit gut. Wer gern noch ein paar Stunden Dunkelheit hätte, fährt besser im August oder September. Ende August ist es wieder rund acht Stunden dunkel. Es wird aber bereits vor 20 Uhr dunkel.