In Antwerpen fährt seit einigen Jahren der Wasserbus. Das ist ein Linienschiff, mit dem ihr einen schönen Ausflug über die Schelde machen könnt. Eine Station liegt an einem Atomkraftwerk.
Es geht vorbei an riesigen Petroleumlagern, an einem Kernkraftwerk und an schwer beladenen Containerschiffen. Die Fahrt mit dem Wasserbus in Antwerpen ist so etwas wie eine Hafenrundfahrt Light. Nicht direkt durch die Hafenbecken, sondern über die Schelde, über die auch die Schiffe den zweitgrößten Seehafen Europas (nach Rotterdam, vor Hamburg) erreichen.
Die Tour startet am Steenplein (direkt an der Burg an der Schelde). Von dort müsst ihr die Fähre Richtung Lillo nehmen. Die erste Station liegt noch in Sichtweite. Der Sint-Anna-Strand auf der gegenüberliegenden Seite vom historischen Antwerpen. Links liegt der Strand, rechts könnt ihr alte und neue Hafenkräne sehen.
Fahrt an Raffinerien vorbei
Die Fahrt Richtung Lillo dauert etwa eine Stunde. Ihr kommt an einigen Raffinerien und Öllagern vorbei. Hier liegt der Bereich des Ölhafens. Auch Chemie-Giganten wie die Bayer-Tochter Lanxess haben hier ihre Produktion- und Lagerhallen. Auf der rechten Seite seht ihr einen Deich und zahlreiche Unternehmen. Direkt dahinter liegen die künstlichen Hafenbecken.
Auf der Schelde begegnen euch zunehmend dicke Kähne. Und je weiter ihr nach Lillo kommt desto größer werden sie. Vor Lillo taucht plötzlich ein riesiges Containerschiff von MSC auf. Beeindruckend. Hier steht auch das Kernkraftwerk Doel, das ihr von Bord aus gut sehen und fotografieren könnt. Ihr könnt natürlich auch an den einzelnen Stationen aussteigen. Das erwartet euch dort.
Alte Festungsanlagen entlang der Strecke
An der Stationen Liefkenshoek und Lillo lohnt es sich auch auszusteigen. An beiden Orten gibt es historische Festungsanlagen. Das Fort Liefkenshoek von 1579 und das ein Jahr zuvor erbaute Fort Lillo. Außerdem könnt ihr von hier gut Schiffe und den Hafen beobachten. Auch für Radtouren lohnt der Aussteig hier. Vom Fort Liefkenshoek kommt ihr mit dem Rad auch zum Kernkraftwerk Doel. Also für die, die mal wieder eins aus der Nähe sehen wollen…
Der Wasserbus hat hinten einen Bereich, indem ihr draußen stehen und die Schiffe beobachten könnt. Meistens gibt es einen Platz dort. Die meisten Passagiere interessieren sich nicht so für die Schiffe. Die arbeiten nämlich im Hafen. Der Wasserbus wurde ursprünglich für Hafenarbeiter gebaut und 2017 in Betrieb genommen, um die Straßen Richtung Hafen zu entlasten.
Tickets an Bord
Der Wasserbus „De Waterbus“ fährt halbstündlich. Tickets könnt ihr an Bord lösen. Es gibt auch Tickets, mit denen ihr hin und zurück fahren könnt. Auf der Fähre dürft ihr Fahrräder kostenlos mitnehmen. Sie ist also auch ideal, um bei der Radtour die Schelde oder einige Kilometer zu überwinden. Die Fahrt von und nach Lillo dauert hin und zurück zwei Stunden. Bei schönem Wetter ein toller Ausflug.
Achtung Umweltzone! Wer mit dem Auto nach Antwerpen fährt, muss seinen Wagen vorher bei der Stadt anmelden. Sonst kann es teuer werden. Bis auf ganz alte Diesel und Benziner dürfen alle in die Umweltzone fahren, aber Ihr müsst das Auto registrieren lassen. Außerdem dürft ihr nicht einfach am Straßenrand parken. Das ist für Touristen verboten. Nähere Infos und einen Link zur Registrierung findet Ihr im Artikel „Umweltzone und Parken – es kann teuer werden!„