16. September 2024
USA

Die dramatische Geschichte der deutschen Familie Lotz im amerikanischen Bürgerkrieg

Lotz House

Die deutsche Familie Lotz wurde in ihrem Haus vom amerikanischen Bürgerkrieg überrascht. Sie konnte nur überleben, weil ihr die Flucht in den Keller einer benachbarten Farm gelang.

Fünf Stunden wurde permanent im Nahkampf geschossen. 17 Stunden dauerte die blutigste Schlacht des amerikanischen Bürgerkriegs. Mitten auf dem Schlachtfeld in Franklin, Tennessee, stand das Haus der Familie Lotz, das heute besichtig werden kann. Es wurde bei den Angriffen schwer beschädigt.

Familie kam 1820 aus Deutschland

Die Lotz‘ wurden von einer Unmenge Soldaten überrascht, die plötzlich am 30. November 1864 an ihrem Haus, das Vater Johann Albert Lotz selbst entworfen und gebaut hatte, überrascht. Lotz, Jahrgang 1820, war 1848 aus Deutschland nach Übersee ausgewandert. Die benachbarte Familie Carter verkaufte ihm ein kleines Grundstück, auf dem der gelernte Zimmermann sein Haus baute.

Im Keller dieser Farm schützten sich die Familien Carter und Lotz vor der Schlacht Carter House

Da das Haus keinen Schutz bot, flüchtete die Familie in die Carter-Farm, die schräg gegenüber lag. 17 Stunden verbrachten die Carters und die Lotz‘ im Keller während oben eine Schlacht tobte, bei der mehr als 2.000 Soldaten getötet und 8.000 verwundert wurden. Nach der Schlacht war eine Wand im Haus komplett durch eine Kananonekugel beschädigt. Über Monate wurde die kleine Villa als Krankenhaus genutzt.

Familie musste nach Kalifornien fliehen

Später baute Vater Lotz das Haus wieder auf, musste aber später mit seiner Familie fliehen, weil Vater Lotz ein Klavier mit einer verdächtigen Zeichnung gebaut hatte. Dort war ein Adler zu sehen, der in der einen Klaue eine amerikanische Fahne hielt, die nach oben zeigte, in der andere eine Fahne der Konföderierten, die nach unten gerichtet war. Die überzeugten Südstaatler in Franklin waren darüber so sauer, dass die Familie Lotz fliehen musste.

Umzug nach Kalifornien

Die Familie fand in San José in Kalifornien eine neues Zuhause. Tochter Matilda errang später als Malerin, die unter anderem von der Gattin des Medienmoguls William Hearst großzügig unterstützt wurde, eine gewisse Bekanntheit.

Das Haus der Lotz‘ kann heute besichtigt werden. Es ist voll gepackt (und zwar so voll wie ihr es euch kaum vorstellen könnt) mit Möbel aus jeder Zeit. Im Haus gibt es noch Beschädigungen durch die Schlacht zu sehen. Außerdem kann man die Schreinerkunst von Johann Albert bewundern. Wirklich grandios, was er da mit eigenen Händen gebaut hat.

Touren zu Bürgerkriegsschauplätzen

Ihr könnt die Besichtigung mit dem Carter-Haus gegenüber und der Plantage Carnton, auf der ebenfalls die Schlacht getobt hat, verbinden. Von Nashville aus gibt es organisierte Touren zu den drei Häuser und nach Franklin.

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