Oslo ist eine der hübschesten und kleinsten Hauptstädte Europas. Trotzdem gibt es richtig viele Sehenswürdigkeiten.
Das Schöne an Oslo: Ihr könnt fast alles zu Fuß oder mit dem E-Roller machen. Die Sehenswürdigkeiten sind alle (bis auf den Holmenkollen) fußläufig innerhalb einer halben Stunde erreichbar. Wenn ihr nähere Infos zu den einzelnen Punkten wollt, einfach den Link anklicken.

1. Der Oper aufs Dach steigen
Das ist wahrscheinlich einmalig auf der Welt. Ihr könnt der Oper in Oslo aufs Dach steigen. Die 2008 eröffnete Oper ist extra so gebaut, dass man über schräge Flächen nach oben klettern kann. Von oben habt ihr einen herrlichen Blick auf den Hafen. Aber auch das Gebäude an sich ist sehenswert. Der 500-Millionen-Bau ist mit weißem Marmor verkleidet. Tolles Gebäude.

2. Skulpturen im Vigelandpark angucken
Ein bisschen verrückt muss Gustav Vigeland schon gewesen sein. Von 1907 bis 1942 hat er über 200 Skulpturen erschaffen, die jetzt in einem Teil des Frognerparks stehen. Dort lässt sich ein herrlicher Spaziergang unternehmen. Bevor Vigeland dem Figuren-Wahn verfallen ist, hat er unter anderem 1902 die Medaille entworfen, die Friedensnobelpreisträger bekommen.

3. Sich für den Friedensnobelpreis bewerben
Willy Brandt hat ihn bekommen, Obama auch. Die Geschichte des Friedensnobelpreises könnt ihr euch im Visitor Center anschauen. Den einzigen in Norwegen vergebenen Nobelpreis gibt es seit 1901. Vergeben wird er ein paar Meter weiter im Osloer Rathaus.

4. Das Rathaus schön trinken
Norwegen ist erst seit 1905 unabhängig. Das Rathaus haben sich die Osloer zur Unabhängigkeit geschenkt. Brauchten aber zwei Jahrzehnte, um sich auf einen Entwurf zu einigen. Herausgekommen ist ein Backsteinbau, der Rote Riese, der Geschmacksache ist. Ihr solltet aber unbedingt rein gehen, drinnen ist das Gebäude wesentlich schöner. Mit herrlichen Gemälden an Wänden und Decken. Hier wird alljährlich der Friedensnobelpreis vergeben.

5. Thor Heyerdahls und Roald Amundssen besuchen
Die Flöße des Abenteurers Thor Heyerdahl sind nur ein Highlight der Bygdøy-Halbinsel. Hier gibt es ein Lustschloss eines ehemaligen König, eine wunderbare Gartenanlage und mehrere Museen. Das Frammuseum, in dem es um norwegische Polarforscher wie Amundsen geht, das Kon-Tiki-Museum mit den Flößen und Fahrzeugen von Heyerdahl, ein Wikingerschiff-Museum, das norwegische Volksmuseum und ein Freilichtmuseum mit alten Häusern und Kirchen.
Der Eintritt in die Museen ist mit dem Oslo-Pass kostenlos. Neben zahlreichen Museen beinhaltet die Karte auch die kostenfreie Benutzung von Bussen und Bahnen.

6. Auf dem Holmenkollen in die Tiefe schauen
„Ziiiiieeeehhh“ – der Holmenkollen ist das Sport-Heiligtum der Norweger. Hier gibts Langlauf-Rennen, Biathlon und eben die berühmte Schanze. Ihr könnt mit dem Auto an den Fuß der Schanze fahren. Allein beim Runterschauen kann einem schon übel werden. Da springen wirklich Menschen runter? Wer das Gefühl des Skispringens nacherleben will, kann das auch am Holmenkollen. Von ganz oben auf dem Schanzenturm führt eine Zip-Line, also ein Seil, bis dahin, wo sonst Skispringer landen. Ganz Mutige lassen sich Festketten und rutschen die Zip-Line runter.
Zum Holmenkollen könnt ihr mit dem Auto. Besser ist es aber mit der Holmenkollen-Bahn (U-Bahn Linie 1), die ein paar Meter unterhalb der Schanze hält. Die Fahrt ist ebenfalls im Oslo-Pass drin.

7. Das neue Hafenviertel kennenlernen
Nochmal Geschmacksache. Am Hafen hat Oslo ein ganz neues Viertel gebaut. Hier findet ihr tolle Restaurants und Kneipen. Das Viertel ist hübsch gestaltet, ihr habt Blick aufs Oslo Fjord oder auf Grachten, die durchs Viertel gehen. Zum Ausgehen am Abend herrlich. Ob euch die quadratisch-praktischen Häuser gefallen, müsst ihr selber entscheiden.

8. Am Akershus auf den Mauern rumklettern
Die Burg Akershus steht mitten in der Stadt. Bereits im 13. Jahrhundert stand hier eine Festung, die immer erweitert wurde. Ihr könnt allein an Kanonen und Burg vorbei schlendern, es gibt aber auch Führungen. Auf den alten Burgmauern sitzt es sich bei schönem Wetter ganz herrlich (siehe Foto beim Rathaus oben). Mit Blick auf Hafen, Schiffe und Rathaus.

9. Mette-Marit und Haakon besuchen
Mitten in. der Stadt hat die Königsfamilie eine eigene Stadt-residenz, die ursprünglich mal von den Schweden erbaut wurde (die ganze Geschichte hier). Im Sommer gibt es Touren durch das Schloss mit 173 Zimmern. Durch den Schlosspark kann man auch so marschieren. Achtet mal auf die Wachen! Das norwegische Königshaus ist liberal, deshalb dürfen hier auch Frauen Wache schieben, was in den meisten anderen Ländern leider immer noch eher selten passiert.

10. Durch die Innenstadt marschieren
Ich könnte euch noch so viel empfehlen. Zum Beispiel einen Ausflug mit der Hausboot-Sauna (Abfahrt an der Oper), aber da in Oslo alles so schön auf einem Fleck liegt, empfehle ich die Innenstadt. Zwischen Schloss und Oper liegt eigentlich alles, was eine Hauptstadt ausmacht. Das Parlament, das Stadttheater, Parks mit herrlichen Blumen und Springbrunnen. Und natürlich jede Menge Geschäfte. Wenn ihr etwas in die Seitenstraßen geht (Kirkegata, Storgata), findet ihr dort noch wesentlich mehr Shops. Dort – in der Nähe des Hauptbahnhofs – liegt auch die Shoppingmall Oslo City.
Text/Fotos (c) Michael Westerhoff