In Rom kann man auch gute eine Woche verbringen. Weil aber die meisten nicht so viel Zeit haben, hier einige Tipps für ein verlängertes Wochenende.
Es ist Spätnachmittag am Freitag als ich auf dem römischen Flughafen Ciampino lande. Bis Montag habe ich Zeit. Dann geht’s weiter nach Neapel. Wie nutze ich also dieses verlängerte Wochenende? Ich habe eine Idee: innerstädtische Sehenswürdigkeiten wie die Spanische Treppe oder den Trevi-Brunnen sehe ich mir abends an. Samstag und Sonntag stelle ich jeweils unter ein Motto.
Tag 1: Der Römer-Tag
Die alten Römer haben sich auf dem Forum Romanum und am Kolosseum vergnügt. Beides liegt direkt nebeneinander, lässt sich also gut miteinander verbinden. Wer wie ich in der Innenstadt wohnt, kann zwei spektakuläre Sehenswürdigkeiten auf dem Weg mitnehmen: Das Pantheon und die Piazza Venezia mit dem Monument Vittorio Emanuele II. Das bereits vor fast 2000 Jahren erbaute Pantheon ist ein schwer beeindruckendes Gebäude mit der damals größten Kuppel der Welt. Im Inneren fragt man sich unweigerlich: Wie konnten die Römer damals so spektakulär bauen?
Station 1 & 2: Pantheon und Monument Vittorio Emanuele II.
Nur wenige hundert Meter vom Pantheon entfernt steht das Monument Vittoria Emanuele II. Ein Betonklotz, der gerade mal etwas mehr 100 Jahre alt ist. Ein gigantischer 135 Meter langer und 70 Meter hoher Klotz, der so gar nicht in die Stadtlandschaft zu passen scheint. Ob man ihn nun schön findet oder nicht, nützlich ist der Klotz für Besucher auf jeden Fall. Von oben hat man nämlich einen herrlichen Blick auf die römische Innenstadt, insbesondere aber auf das Ziel dieses Tagesausflugs: Das Forum Romanum und Kolosseum.
Station 3: Das Kolosseum
Insbesondere am Kolosseum ist es häufig sehr voll. Es ist sinnvoll, sich vorher Eintrittskarten reservieren zu lassen. Besonders starken Ansturm gibt es auf die Besichtigungen des Untergrunds. Hier können Sie den Archäologen direkt bei der Arbeit zusehen und die Katakomben besichtigen. Sehr empfehlenswert (Karten hier). Aber auch ganz normal auf den Rängen dieses Stadions, das auch Vorbild für heutige Fußballstadien ist, ist es sehr beeindruckend. Wenn Ihr also keine Karten für die Katakomben bekommen habt, reingehen sollten Sie auf jeden Fall.
Station 4 & 5: Palatin und Forum Romanum
Direkt daneben liegen der Palatin-Hügel, der schon 1.000 Jahre vor Christi besiedelt war, der Konstantin-Triumphbogen und das Forum Romanum mit alten römischen Gebäuden wie dem Senat. Hier kann man mindestens einen halben Tag verbringen und sich die Füße ziemlich wund laufen. Von oben habt ihr auch einen wunderbaren Blick auf den alten Circus Maximus.
Tag 2: Der Vatikan-Tag
Tag 2 beginnt wieder mit einer langen Schlange. Vor den Toren des Vatikans. Vor den Vatikanischen Museen. Auch hier empfiehlt es sich, frühzeitig Eintrittskarten zu besorgen. Sonst steht ihr um vier Häuserblocks und kommt nicht vorwärts. Alternativ kommt ihr ganz früh oder am Spätnachmittag.
Station 1: Vatikanischen Museen mit Sixtinische Kapelle
Das Museum ist eins der beeindruckendsten der Welt. Höhepunkt ist für viele der Besuch der Sixtinische Kapelle, in der die Päpste gewählt werden. Aber auch die verschiedenen Museen sind äußerst spannend, selbst für Menschen, die nicht so gern ins Museum gehen. Beeindruckende Deckengemälde, Funde aus dem Alten Rom. Ein wirklich tolles Museum, in dem man sich auch gut einen ganzen Tag aufhalten kann.
Station 2: Petersdom
So viel Zeit haben wir am verlängerten Wochenende nicht, aber drei Stunden solltet ihr einplanen. Von den Vatikanischen Museen geht es gleich auf den Petersplatz und in den riesigen Petersdom. Leider auch nicht ohne Schlange zu besichtigen. Etwas unbekannter als der Dom selber ist, dass man dem Petersdom auch aufs Dach steigen kann. Von oben habt ihr einen herrlichen Blick auf Rom und den Petersplatz. Der Aufstieg ist allerdings etwas anstrengend, wer rauf will, sollte schon recht fit sein. Nähere Infos zu diesem Ausflug in diesem Artikel.
Station 3 & 4: Vatikan und Engelsburg
Wenn ihr über den Petersplatz marschiert, kommt ihr automatisch quer durch den Vatikan am Tiber an. Hier fahren diverse Buslinien, die euch wieder zum Hotel bringen. Linke Hand befindet sich die Engelsburg. Wenn euch die Füße noch nicht zu weh tun, könnt ihr die noch gut mitnehmen. Mit dem Bau der Engelsburg wurde 133 nach Christi begonnen, sie war ursprünglich ein Mausoleum für römische Kaiser, Kaiser Hadrian liegt hier zum Beispiel begraben. Später war die Burg Zufluchtsort der Päpste, wenn Rom belagert wurde bzw. die Macht des Papstes in Gefahr war.
Vorschlag für einen Zeitplan:
Tag 1: Römer-Tag
09.00 Uhr Besichtigung Pantheon, anschließend zum Monument Vittorio Emanuele (ca. 10 Min. Fußweg)
10.00 Uhr Besichtigung Monument, anschließend zum Kolosseum (ca. 15 Minuten Fußweg)
11.00 Uhr Besichtigung Kolosseum, weiter zum Forum Romanum/Palatin (liegt genau daneben)
13.00 Uhr Besichtigung Forum Romanum/Palatin
Tag 2: Vatikan-Tag:
09.00 Uhr Besichtigung Vatikanische Museen
12.00 Uhr Auf das Dach des Petersdoms
13.30 Uhr Besichtigung Petersdom von innen
14.30 Uhr Fußweg durch den Vatikan zur Engelsburg (knapp 10 Minuten Fußweg
15.00 Besichtigung Engelsburg