Die griechische Hauptstadt Athen überrascht. Sie hat neben der Akropolis noch viel mehr zu bieten. Eine tolle Altstadt, aber wesentlich mehr als antike Sehenswürdigkeiten.
Mal ganz ehrlich: Welche Vorstellung habt Ihr von Athen, wenn Ihr noch nicht dort gewesen seid? Außer der Akropolis und vielleicht die Olympischen Spiele fällt den meisten wenig zu Athen. Naja, vielleicht noch Proteste gegen Deutschland in der Zeit der Euro-Rettung. Mich hat diese Stadt total überrascht. Und zwar positiv. Hier zehn Dinge, die Ihr in Athen unternehmen könnt:
1. Auf die Akropolis gehen
OK, der Tipp ist mir jetzt etwas peinlich. Die Akropolis besucht vermutlich jeder Athen-Besucher. Aber rauslassen kann ich sie ja auch schlecht. Und: Die Akropolis ist wirklich beeindruckend. Der Blick von oben auf Athen auch. Vielleicht findet ihr in „10 Fragen – 10 Antworten – Akropolis“ noch einige Sachen, die ihr nicht gewusst habt. Oder praktische Tipps zu Tickets etc. Ich höre schon auf… und mache weiter mit Tipps, die vielleicht nicht jeder auf dem Schirm hat.
2. Wachmännern mit lustigen Bommel-Schuhen zugucken
Ein bisschen lustig sieht es schon aus, wenn die griechischen Wachmänner, die Evzonen, vor dem Parlament oder dem Präsidentenpalast Wache schieben. Sie kratzen dabei mit ihren Holzschuhen über den Boden und heben das Bein im 90-Grad-Winkel. Sieht schrecklich anstrengend aus. Ist aber ein schönes Schauspiel. Rituale und Uniform gehen auf König Otto (1832 – 1862 griechischer König) zurück. Die Evzonen halten rund um die Uhr Wache auf dem Syntagma-Platz vor dem Grab des Unbekannten Soldaten und vor dem Präsidentenpalast (Straße „Irodou Attikou, direkt hinter dem Nationalgarten).
3. Das erste Olympiastadion anschauen
Schon die Form wird euch überraschen. Das Panathinaiko-Stadion, das für die ersten Spiele der Neuzeit 1896 hergerichtet wurde, hat eine Hufeisenform. In der Mitte befindet sich die Laufbahn. Aber kein Feld wie bei modernen Stadien. Es wurde auf den Grundmauern des antiken Stadions, das für die Panathenäischen Spiele gebaut wurde errichtet. Zum ersten Mal fanden hier 330 vor Christi sportliche Wettkämpfe statt. Bei den Spielen 2004 fanden im Panathinaiko-Stadion die Bogenscheiß-Wettbewerbe statt. Zudem war es Ziel der beiden Marathon-Wettbewerbe. Ihr könnt das historische Stadion besichtigen.
4. Auf dem Syntagma-Platz demonstrieren
Schön, wenn alle Vorteile bestätigt werden. Natürlich gibt es Demonstrationen als ich am Syntagma-Platz in Athen bin. Sogar gleich drei verschiedene. Der Platz ist das Herz der Stadt, hier steht das Parlament und deshalb wird hier demonstriert. Viel demonstriert. Die meisten von uns kennen ihn noch aus der Finanzkrise als hier gegen Angela Merkel und die deutsche Finanzpolitik protestiert wurde. Den Platz gibt es seit 1837 hier die neue Athener Mitte gebaut wurde. Hier befindet sich auch das Grab des Unbekannten Soldaten, das die Evzonen bewachen (siehe Tipp 2).
5. Durch die Altstadt bummeln (und woanders essen)
Plaka heißt die wunderschön renovierte Altstadt am Fuß der Akropolis. Ein Häuschen ist hier schöner als das nächste. Viele Häuser sind auf antiken Grundmauern gebaut, Kopfsteinpflaster lässt das Viertel toll aussehen. Insbesondere am Abend kann man hier wunderbar bummeln. Hier gibt es Dutzende kleine Restaurants und viele kleine Geschäfte. Zu Plaka gehört der Bereich zwischen Syntagma-Platz und Platz von Monastiraki (siehe Tipp 10). Gucken und einen Kaffee trinken ist super, essen so lala. Das sind halt Touristen-Restaurants, die routiniert möglichst viele Gäste durchfüttern wollen. Um essen zu gehen, ist eher Psiri (siehe Tipp 7) oder der Bereich in der Nähe der Hadriansbibliothek geeignet.
6. Auf dem Lykabettus den Sonnenuntergang genießen
Der Lykabettus ist mit 277 Metern die höchste Erhebung in Athen. Eine Standseilbahn bringt euch nach oben. Zu Fuß geht natürlich auch. Zum Sonnenuntergang versammeln sich hier insbesondere junge Backpacker und Studenten mit Flaschenbier und genießen die Aussicht auf Athen und die Akropolis. Bei schönem Wetter sitzt es sich hier ausgesprochen gut. Aber am besten. rechtzeitig kommen, sonst sind die besten Plätze belegt (mehr über das Event hier).
7. Die neue griechische Küche probieren
Ihr kennt die Fleischberge in griechischen Restaurant? Vergesst die. Die neue griechische Küche ist ganz anders. Sie ist eher vergleichbar mit spanischen Tapas. Vom Bifteki bis zu Souvlaki gibt es alles, was man so kennt, aber in kleinen Portionen. Dazu Reis oder Kartoffeln als Beilage. Rund um den Platz gibt es bestimmt zehn solcher moderner Restaurants. Mit jungem Publikum und junger Küche.
8. Olympieion, Agora und/oder Hadriansbibliothek besichtigen
Ein bisschen Geschichte muss noch sein. In Athen gibt es so viel zu sehen. Und das alles auf engstem Raum. Zum Beispiel das Olympieion mit dem Zeustempel und dem Hadrianstor (siehe Foto) davor. Das liegt beim Nationalgarden und Olympiastadion von 1896. Oder die römische Agora in der Nähe des Monastiraki-Platz. Diesen Platz mit Säulen hat Kaiser Augustus anlegen lassen. Direkt an der U-Bahn-Station Monastiraki liegt zudem die Hadriansbibliothek, die aus 100 Marmor-Säulen bestand und in der 20.000 Schriftrollen lagen. Selbst die Ruine ist noch ein beeindruckendes Gebäude.
9. Mit der Straßenbahn zum Strand fahren
Einige Stadtteile von Athen liegen direkt am Wasser. Ihr könnt also Städtereise und Strandurlaub verbinden. Die grüne Tram T5 fährt von der Innenstadt (z.B. an Metro-Stationen Syntagma-Platz, Syngrou-Fix, Neos Kosmos) direkt an den Strand und in den Badeort Glyfada. Die Bahn fährt Kilometer am Strand entlang. Wenn es euch gefällt, einfach aussteigen. Hier gibt es eine Marina, viele Beachclubs und Strände. Die Tram könnt ihr mit dem Taggesticket für die Metro benutzen (Infos zur Strecke an den Strand auch hier)
10. Einen Cocktail über den Dächern von Athen trinken
Am zentralen Monastiraki-Platz gibt es einige Cocktail-Bars auf den Dächern der Häuser. Unter anderem die Bar des Hotels „A for Athens“. Ihr habt einen fantastischen Blick auf den wirbeligen Platz mit Straßenhändlern, auf die Innenstadt und natürlich auf die Akropolis. Ein wunderschöner Platz, um an einem warmen Abend die Stadt zu genießen.