22. November 2024

Entdecke die glanzvolle Vergangenheit der Fugger und die Welser in Augsburg

Multimediale Geschichtsdarstellung: Das Fugger- und Weiser-Museum

Die Fugger und die Welser – gehörten um 1500 zu den reichsten Familien der Welt. Wie sie zu unermesslichem Reichtum kamen, zeigt das „Fugger und Welser Erlebnismuseum“.

Zum Start bekommt jeder Besucher ein Geldsäckchen in die Hand gedrückt. Das kann er auf den vielen Tafeln abstellen. Dann startet ein Film (siehe Bild oben) oder ein Audio. Spannendes Museum. Insbesondere weil man auch die Welser kennenlernt, die längst nicht so bekannt wie die Fugger waren, sich aber einen Wettstreit um Reichtum mit den Fugger leisteten. Die Fugger waren so etwas wie die vorsichtigen Kaufleute, die Welser eher die Draufgänger.

Der Fugger-Stammsitz in der Maximilianstraße in Augsburg

Doch von Anfang: Beide, Fugger und Welser, erwirtschafteten ihren ersten Reichtum mit dem Handel von Barchent, einem mittelalterlichen Stoff, wobei die Fugger bereits 1367 nach Augsburg kamen, die Welser erst 1420. Den Reichtum der Fugger begründete Jakob Fugger (1459 – 1525), der im Handel aktiv war, aber auch Bergbau betrieb und insbesondere als Bankier Kriege, Kaiser und Geistliche finanzierte. Fugger handelte mit der ganzen bekannten Welt. Mit Indien, Belgien, Spanien. Er hatte Betriebe in Spanien, eine Vertretung im berühmten Fondaco de Tedeschi in Venedig, dem Handelshaus der deutschen Kaufleute in Venedig. Zum Zeitpunkt seines Todes soll sein Vermögen auf heutige Zeit umgerechnet sechs Milliarden Euro betragen haben.

Seine Nachfahren waren nicht immer so erfolgreich wie er. Einer war zahlungsunfähig. Ein anderer baute das Geschäft wieder auf. mal verdienten die Fugger mit dem Transport von Sklaven Geld, meistens aber mit Bergbau, zum Beispiel mit Zinn. Und immer wieder mit dem Kreditgeschäft für den Vatikan, Kaiser und Könige. Bis heute hat die „Fürst Fugger Privatbank“ ihren Sitz in Augsburg. Ein Nachfahre, Jakob Ernst Fugger von Glött, war an der Gründung der CSU nach dem Zweiten Weltkrieg beteiligt.

„Sprechende Bilder“ im Erlebnismuseum

Die Welser verdienten ihr Geld im Gewürzhandel, waren aber auch im Silbergeschäft und als Kreditgeber von Kaiser Karl V. aktiv. Das spannendste Kapitel der Familiengeschichte ist wohl der Venezuela-Vertrag, den die Familie mit Kaiser Karl abschloss. Gegen eine Gebühr bekamen sie Exklusivrechte im Venezuela-Handel zugesprochen. Bartholomäus wurde bei einer Expedition in Südamerika ermordet, damit begann der Niedergang des Hauses, 1614 waren die Welser pleite. Sie gelten aber bis heute als wichtigste deutsche, die sich an der Eroberung der neuen Welt beteiligte.

Die Geschichte beider Geschlechter ist sehr anschaulich im Erlebnismuseum erzählt. Hier gibt es keine alten Gegenstände aus der Zeit,. es wird nur multimedial mit Filmen, Grafiken und Audios der Aufstieg der Familien in Augsburg gezeigt. Es werden Handelswege aufgezeigt. berichtet wie der Aufstieg im Bergbau erfolgte, wie die feine Gesellschaft im damaligen Augsburg Feste feierte. Sehr unterhaltsam. Auf jeden Fall sehenswert.

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