Nashville nennt sich selbst „Music City“. Vieles dreht sich um Musik. Um Elvis und um Country. Aber auch eine Akropolis gibt es in Nashville.
Wer sich für Country-Musik, Rock, Rock’n’Roll und Pop interessiert, ist in Nashville genau richtig. Es gibt eine ganze Straße voller Live-Musik-Lokale. Den Broadway. Darüber hinaus die Country Music Hall of Fame, ein legendäres Studio, in dem Elvis aufgenommen hat, ein Johnny-Cash-Museum und viele andere Musik-Attraktionen.
Auch Sport spielt in der Boomtown Nashville eine große Rolle. An einigen Ecken weht noch Südstaaten-Duft, an einer anderen ein Original-Nachbau der Akropolis. Hier sind zehn Dinge, die ihr in Nashville unternehmen könnt.
1. Am Broadway feiern
Der Broadway ist eine weltweit einzigartige Partymeile. Auf wenigen hundert Metern gibt es 35 Bars, in denen über 100 Bands gleichzeitig spielen. Die Bars haben häufig mehrere Etagen, auf denen zeitgleich Bands spielen. Das Spektakel beginnt morgens um 10 und geht bis tief in die Nacht. Längst gibt es nicht nur Country-Musik. Es spielen auch viele Rock- und Alternative-Bands. Der Eintritt in alle Bars ist frei. Einen kleinen Eindruck habt ihr auch, wenn ihr euch mein Video anschaut:
Party und Live-Musik in Nashville
2. Auf die Akropolis gehen
Schwitzen beim Weg auf die Akropolis in Athen? Unnötig. Zudem ist die in Athen ohnehin kaputt. Im Gegensatz zu der Akropolis in Nashville, genauer gesagt: Das Parthenon. Tatsächlich ein 1:1-Nachbau des Athener Tempels. Inklusive Figur der Athene im Inneren. Der Vorgänger des Gebäude wurde 1897 für die 100-Jahr-Feier zum Beitritts Tennessees zu den USA errichtet. Sie kam so gut an, dass sie nach der Ausstellung in stabiler Weise mit Beton neu errichtet wurde. Heute ist ein kleines Museum in der Akropolis. Und eben die riesige Athene (Bilder und ausführlichere Infos hier).
3. In die County Music Hall of Fame gehen
Für europäische Musikfans ist es wie ein Eintauchen in eine fremde Welt. Ja, von Dolly Parton, Garth Brooks oder Glen Cambell haben auch bei uns schon einige Menschen gehört. In der Country Music Hall of Fame werden euch aber Musiker begegnen, die in den USA Superstars sind, bei uns aber gänzlich unbekannt. Schon mal was von Harold Bradley oder den Delmore Brothers was gehört? Beide haben eine Tafel in der Hall of Fame. Es gibt hier einmal die runde Hall of Fame, die ihr auch kostenlos besuchen könnt (Treppe hoch) und das dazu gehörige Museum, das spannende Einblicke in die Country-Musik-Geschichte gibt. Es gibt viel zu hören und auch einiges zu sehen: Filme, Kostüme, Autos von Stars zum Beispiel. Karten für die Country Music Hall of Fame gibt es hier bzw. in Kombi mit dem legendären RCA Studio B (siehe Tipp 5) hier.
4. Aufs Capitol steigen
Hoch über Nashville thront das Capitol. Auf dem Capitol Hill. In dem im griechischen Stil mit zahlreichen Säulen gebauten Haus sind neben dem Gouverneur auch die beiden Parlamentskammern von Tennessee untergebracht. Das Schöne ist: Man kann einfach hineinspazieren und das Gebäude inklusive Parlamentssaal besichtigen. Das Capitol wurde zwischen 1845 und 1859 gebaut. Um das Parlament liegt ein kleiner Park, in dem u.a. James K. Polk, der 11. Präsident der USA, begraben liegt.
5. Das legendäre Studio von Elvis besichtigen
Elvis hat hier über die Jahre 200 Songs aufgenommen. Auch David Bowie, Dolly Parton und Roy Orbison nutzten das RCA-Tonstudio, das zu den legendärsten der Welt gehört. Ihr könnt eine Führung buchen. Ein Bus holt euch an der Country Music Hall of Fame ab und bring euch in das Stadtviertel, das wegen seiner vielen Musikstudios „Music Row“ heißt. Im Studio wurden von 1957 bis in die 1970er Songs aufgenommen. Seit 1977 kann es besichtigt werden. Es gibt hier Kombi-Karten für das Studio und die Country Music Hall of Fame (siehe auch Tipp 3).
6. Ein Hauch Südstaaten atmen
Hier weht ein kräftiger Windstoß Südstaaten-Zeit. In der Belmont Mansion etwas außerhalb von Downtown Nashville. Ein herrliches Anwesen, das innen mit Original-Möbeln aus der Bauzeit um 1850 ausgestattet ist. Die Bauherrin war mit einem Plantagen-Besitzer verheiratete. Als der starb, erbte sie u.a. vier Plantagen, Land in Texas, ein Aktienpaket und 750 Sklaven. Ihr verstorbener Gatte war mit Sklavenhandel reich geworden. Von diesem Geld bautet sie mit ihrem zweiten Gatten die Villa. Die Geschichte der Bauherrin, die sechs ihrer zehn Kinder im Kindesalter verlor, könnt Ihr in diesem Artikel näher nachlesen. Dort gibt es auch Fotos von innen.
7. Farmers Market, Tennessee State Museum und Bicentennial Mall State Park besuchen
Drei Sehenswürdigkeiten direkt nebeneinander am Fuß des Capitol Hills. Auf dem Farmers Market findet Ihr neben frischem Obst und Gemüse auch kleine Stände, an denen ihr Essen und Souvenirs aus Tennessee kaufen könnt. Im Tennessee State Museum wird die Geschichte des Bundesstaates von der Vorzeit über den Bürgerkrieg bis zu Rock’n’Roll und Country Music gezeigt. Eine sehr spannende Ausstellung mit vielen Filmen. Wiederum in direkter Nachbarschaft liegt der Bicentennial Fall State Park. Hier gibt es u.a. 50 Glockentürme mit 95 Glocken, die die 95 Countys von Tennessee repräsentieren. Die Glocken spielen zur vollen Stunde den „Tennessee Waltz“. 31 Springbrunnen stehen für die 31 Flüsse des Bundesstaates.
8. Eine weitere Musikattraktion auswählen
Was darf es sein? Das Johnny-Cash-Museum? Das über Patsy Kline oder doch das von Glen Cambell? Oder wollt ihr einen Überblick über die Geschichte der Rock-Musik und der Grammys? Dann seid ihr in der Musicals Hall of Fame richtig. Hier geht es um die Entwicklung vom Rock’n’Roll bis heute, ihr könnt Kostüme bewundern, Videos von Künstlern und Produzenten schauen, etwas über Country-Größen wie Johnny Cash erfahren oder selbst Instrumente in die Hand nehmen. Die Musician Hall of Fame wirkt etwas in die Jahre gekommen, ist aber trotzdem sehr unterhaltsam und interessant. Ach ja, den Walk of Fame gibt es auch noch. Einen Überblick über alle Musik-Attraktionen findet ihr auch im Artikel über die „Music City Nashville“.
9. Am Cumberland River entlang gehen
Sie fällt einem als Erstes ins Auge: Die John-Seigenthaler-Fußgängerbrücke, die früher eine Autobrücke war, über die heute beispielsweise die Fans der Football-Mannschaft Titans auf dem Weg zum Stadion gehen. Auf der herrlichen Brücke, die unter Denkmalschutz steht, hat man einen wunderbaren Blick auf die Skyline von Nashville. Das Foto ganz oben ist von dort aufgenommen. Auf der anderen Seite befinden sich am Wasser ein kleiner Park und einige Kunstwerke. Zudem steht hier unübersehbar das Stadion. Auf der anderen Seite (also in Downtown) steht das Fort Nashborrough, die Keimzelle der Stadt. Ein kleines Holz-Fort, das ihr besichtigen könnt.
10. Im Stadion Predators oder Titans anfeuern
Die Eishockeymannschaft Predators spielt direkt am Broadway in der Bridgestone Arena, die Football-Mannschaft Titans auf der anderen Seite des Cumberland Rivers im Nissan Stadium. Ein Besuch einer Sportveranstaltung in Nashville ist ein Erlebnis. Laut. Und irgendwie spielen Show und Party eine größere Rolle als der Sport. Sehr unterhaltsam. Außerdem hat Nashville mit dem SC (Soccer Club) eine Fußballmannschaft, die in der Major Soccer League spielt. Einmal im Jahr fahren zudem NASCAR und die Indy-Car-Serie Rennen in der Stadt.
Im Hop-On-Hop-of-Bus durch Nashville: Die „Akropolis“ ist genauso wie die Belmont Mansion (Tipp 6) oder das Elvis-Studio (Tipp 5) zu Fuß recht weit von Downtown entfernt. Deshalb lohnt sich in Nashville die Fahrt mit einem Hop-On-Bus. Ihr könnt zwischen zwei Anbietern wählen: „Grayline“ hat diese typischen Doppeldecker-Hop-On-Busse: Unten geschlossen und oben Sitzplätze an der frischen Luft. Der Bus der Old-Town-Trolley-Tours ist geschlossen. Grayline fährt zum Stadion der Titans, der Trolleybus dagegen zur Belmont Mansion. Eine genaue Beschreibung der Unterschiede hier.