Die Bahnhof in Kyoto ist nicht nur ein Bahnhof, sondern die erste Sehenswürdigkeit, die man nach der Ankunft in der alten Kaiserstadt besichtigen kann.
Wer mit dem Shinkansen auf der Kyoto Station ankommt, ist erstmal vom gigantischen Gebäude erschlagen. Was ein Klotz. Ein nicht ganz unumstrittener, aber auf jeden Fall ein beeindruckender. Ihr sollte ihn – insbesondere den Skyway im 11. Stock und die Aussichtsplattform im 16. Stock ins Besichtigungsprogramm einbauen. Also Koffer ins Hotel (oder ins Schließfach) und ab zu einer Bahnhofstour.
Erstmal ist es auf diesem Bahnhof genauso wie auf den meisten anderen in Japan (vielleicht bis auf die etwas verwirrende Shinjuku Station in Tokio) trotz der Größe eine ganz übersichtliche Station. 19 Gleise (auch wenn die Nummerierung bis 34 geht). Und auf jedem Gleis fährt immer dieselbe Linie. Auf Gleis 11 und 12 immer der Shinkansen nach Nagoya und Tokio. Auf Gleis 30 immer der Expresszug zum Flughafen Kansai. Das macht die Orientierung trotz der Größe sehr einfach. Und natürlich hat der Bahnhof auch Geschäfte, ein zehnstöckiges Kaufhaus und viele Restaurants.
Skyway hoch oben durch den Bahnhof
Die wahren Attraktionen liegen in den oberen Stockwerken. Auf Etage 11 der Skyway. Eine 45 Meter lange Röhre, die in schwindelerregender Höhe über die Bahnhofshalle führt. Ihr habt einen super Blick nach unten und auf die Stadt mit dem Kyoto Tower (siehe Bild ganz oben). Der Skyway ist von 10 bis 22 Uhr geöffnet und kostet keinen Eintritt. Sehr eindrucksvoll ist der Besuch nach Einbruch der Dunkelheit, weil die Röhre dann in verschiedenen Farben beleuchtet ist.
Der Skyway ist leicht zu übersehen. Ihr erreicht ihn von beiden Seiten im Bahnhof. Am einfachsten zu erklären ist der Weg über die riesige Treppe. Die Treppe könnt ihr nicht übersehen. Dort mit der Rolltreppe hoch und im 11. Stock aussteigen. Dort seht ihr ein Schild mit dem Hinweis „Skyway“. Nicht wundern, ihr müsst zwischen einigen Restaurants her, landet aber dann auf dem Skyway.
Aussichtsplattform: Blick über Kyoto
Auf dieser Seite des Bahnhofs befindet sich auch die Aussichtsplattform, von der aus Ihr über beide Seiten der Metropole schauen könnt. . Dafür müsst ihr die Treppe/Rolltreppe rauf bis in den 16. Stock. Von oben habt ihr einen tollen Blick auf beide Seiten der Stadt. Die Plattform ist rund um die Uhr geöffnet. Auch hier lohnt sich durchaus ein Besuch im Hellen und einer im Dunkeln.
Noch ein paar Worte zum Bahnhof. Er wurde 1997 zum 1200. Stadtjubiläum von Kyoto eröffnet. Vorher standen an derselben Stelle eher kleine, bescheidene Bahnhofsgebäude. Der Bau von Architekt Hiroshi Hara, der auch das ganz ähnlich ausschauenden Umeda Sky Building in Osaka gebaut hat, ist alles andere als unumstritten. Es gab wegen des Ausmaßes und wegen der Höhe, die historische Gebäude der Stadt überragt, Proteste gegen den Bau.
500.000 Passagiere nutzen den Bahnhof täglich. Vor dem Bahnhof befindet sich ein Busbahnhof, darunter die Bahngleise der grünen U-Bahn-Linie „Karasuma Line“. Mit der kommt ihr ganz gut zum Kaiserpalast oder zur Burg Nijo. In Kyoto werdet ihr aber häufig die Busse nehmen müssen, weil es kein dichtes Metro-Netz gibt. Auf dem Bahnhofsvorplatz fahren Busse zu den wichtigsten touristischen Sehenswürdigkeiten. welcher Bus wohin fährt, ist sehr gut ausgeschildert. Im Bahnhof selber fährt wiederum der Zug zum Fushimi-Inari-Schrein. Auch gut ausgeschildert.