Das ungewöhnlichste Transport-Mittel in London ist eine Seilbahn. Sie verbindet die Royal Docks mit der Greenwich Peninsula und dem Vergnügungszentrum „The O2“.
Einmal mit der Seilbahn über die Themse schweben! Das gehört zu den großen Touristen-Attraktionen in London. Der Blick auf Themse und „The O2“ ist super (siehe Bild oben). Die Fahrtzeit ist leider recht kurz. Die Seilbahn braucht je nach Uhrzeit zwischen fünf und 13 Minuten für die Fahrtstrecke von 1,1 Kilometer. In die 34 Kabinen passen jeweils zehn Personen und zwei Fahrräder.
Die Bahn wurde zu den Olympischen Spielen 2012 gebaut und brachte Gäste und Sportler zur O2-Arena auf die andere Seite der Themse. In vielen Reiseführern steht sie noch unter dem alten Namen „Emirates Air Linie“ oder „Emirates Cable Car“. Das Sponsoring ist 2022 ausgelaufen, mittlerweile ist die Seilbahn nach einem schwedischen Softwarekonzern benannt und heißt „IFS Cloud Cable Car“.
Anbindung an Tube
Ihr könnt von den Royal Docks zu „The O2“ schweben. Oder umgekehrt. Das alte Werftengelände Royal Victoria Docks, in dem früher große Dampfschiffe festgemacht haben, ist direkt an die Tube, die Metro, angebunden (Linie: DLR/Dock Lights Railway). Die Station auf der Greenwich-Halbinsel liegt in der Nähe der O2-Halle.
Seilbahnen setzen sich auch in Städten immer mehr als Transportmittel durch. Man muss keine teuren Tunnel wie für eine U-Bahn bauen. Man braucht nicht viel Freifläche wie bei einer überirdischen S-Bahn. Eine Seilbahn ist mit ihren Pfeilern platzsparend und schnell zu bauen. Die Londoner hat beispielsweise nur drei Stützen. Billig war die Bahn trotzdem nicht. Im Laufe der Bauzeit stieg die Summe immer weiter von 46 auf 76 Mio. Euro, was in London für reichlich Ärger und Diskussionen sorgte.
Städtische Seilbahnen boomen
Gebaut werden diese städtischen Seilbahnen von Firmen, die wir aus den Bergen kennen. Die in London stammt zum Beispiel von Doppelmayr. Die Firma aus dem österreichischen Vorarlberg hat auch die Rhein-Seilbahn in Koblenz, die Gondelbahn am Expo-Weltausstellungsgelände in Lissabon und die in La Paz in Bolivien gebaut. Mit 30 Kilometer Länge und mehreren Linien verfügt die Seilbahn in La Paz (siehe Bild oben) über das weltweit größte innerstädtische Netz.
Bekannte innerstädtische Seilbahnen gibt es beispielsweise auch in New York von Manhattan nach Roosevelt Island oder in Köln über den Rhein. In Berlin gibt es eine auf dem Gelände der Internationalen Gartenschau. München und Dortmund diskutieren auch immer wieder über den Bau von innerstädtischen Gondelbahnen.
Je nach Tageszeit fährt die Seilbahn unterschiedlich schnell
Besonders lohnenswert ist eine Fahrt in London zwischen 10 und 15 Uhr oder nach 19 Uhr. Da fährt die Bahn in der Regel mit reduzierter Geschwindigkeit, weil nicht so viele Passagiere das Verkehrsmittel nutzen wollen. Eine Garantie gibt es aber nicht. Sollte es um diese Uhrzeit voll sein, fährt die Seilbahn schneller, Kern-Fahrtzeiten sind zwischen 8 und 22 Uhr. Samstags und sonntags startet die Bahn etwas später, Freitag und Samstag fährt sie bis 23 Uhr. Bei zu starkem Wind fährt die Bahn nicht. Ihr könnt die Oyster-Card, die auch für Tube oder River Busses gilt, auch bei der Seilbahn einsetzen.