14. Dezember 2024

10 Dinge, die ihr in Hiroshima unternehmen könnt

Hiroshima

Hiroshima verbinden die meisten wohl nur mit dem Abwurf der ersten Atombombe. Es gibt neben den Gedenkstätten noch viel mehr Sehenswürdigkeiten in Hiroshima.

„Mir hat von den japanischen Städten Hiroshima am besten gefallen!“, erzählte mir eine Kollegin. Das habe ich mehrfach von Japan-Besuchern gehört. Hiroshima ist wirklich beeindruckend. Natürlich wegen der Geschichte, aber eben nicht nur. Man kann von dort auch Ausflüge zu zahmen Hirschen oder schnellen Autos machen. Hier die Highlights:


Die zerstörte Handelskammer
1. Vor dem A-Bomben-Kathedrale schweigen

Die Ruine der alten Handelskammer steht als stilles Mahnmal in Hiroshima. Über dem Gebäude ist die Bombe explodiert, Das massiv gebaute Haus hat den Angriff als eines von sehr wenigen Gebäuden zumindest teilweise überstanden. Sehr beeindruckend, auch weil drumherum noch die Trümmer des Gebäudes liegen.


Ausstellung im Friedensmuseum
2. Das Friedensmuseum besuchen

Man kann eine Stecknadel fallen hören. Die unfassbare Stille wird nur vom Schluchzen einiger Besucher unterbrochen. Dieses Museum ist das beeindruckendste, das ich je besucht habe. Zart besaiteten Menschen kann ich es aber nur bedingt empfehlen. Hier wird die Atom-Katastrophe von Hiroshima unfassbar eindrücklich geschildert. Mit verbrannten Hosen, mit Spielzeugen, die Kinder in der Hand hatten, mit den schrecklichen Geschichten von Kindern und Erwachsenen, die Jahre später dem durch die Strahlen verursachten Krebs erlegen sind. Puh. Durchatmen und anschauen.


Der Kentograph: Dahinter ist eine unbebaute Achse und die zerstörte Handelskammer zu sehen
3. Am Kenotaph und der Flamme des Friedens stehen

Im Friedenspark von Hiroshima gibt es eine unbebaute Sichtachse, auf der alle Gedenkstätten stehen. Unter anderem der Kenotaph, das Denkmal, in dem alle Namen der durch den Atombombenangriff getöteten Menschen geschrieben stehen. Auf der anderen Seite befindet sich die Flamme des Friedens, die so lange brennen soll wie es Atomwaffen gibt. Beeindruckend ist auch die lange unbebaute Schneise, die zeigt, dass hier alles zerstört war.


Gefaltete Papier-Kraniche
4. Die traurige Geschichte vom Mädchen mit den Kranichen hören

Als die Atombombe über Hiroshima explodierte war Sadako Sasaki gerade einmal zwei Jahre. Sie überstand den Abwurf scheinbar unbeschadet bis sie 1955 an Leukämie erkrankte. Eine Spätfolge der atomaren Strahlung. Eine Freundin erzählte, dass Menschen, die 1.000 Papier-Kraniche falten, einen Wunsch bei den Göttern frei hätten. Sadako faltete innerhalb kürzester Zeit 1.000 Kraniche. Obwohl sie nicht geheilt wurde, faltete sie weiter. Insgesamt schaffte sie 1.600 Papier-Vögel bevor sie 1955 mit 12 Jahren starb. An sie erinnert das Kinder-Denkmal im Friedenspark. Bis heute legen Menschen dort gefaltete Papierkraniche ab. Bilder vom Mädchen sind auch im Friedensmuseum zu sehen.


Die Burg in Hiroshima
5. Die Burg besteigen

Die Burg von Hiroshima ist nicht so groß wie die in Himeji oder Osaka, aber auch jeden Fall einen Besuch wert. Während es in Himeji beispielsweise im Innern der Burg außer Holzverkleidungen kaum etwas zu sehen gibt, ist das in Hiroshima anders. Hier ist ein kleines Museum untergebracht. Das erinnert an die Zeit der Burgen im Allgemein, zum Beispiel durch Rüstungen und Waffen. Zudem gibt es Bilder und Modelle von Hiroshima vor dem Bombenangriff. Nachdem ihr nach oben geklettert seid, werdet ihr mit einem schönen Blick über die Stadt belohnt.


6. Durch den Shukkei-en-Garten gehen

Der Shukkei-en-Garten ist eine Kleie grüne Oase in der Betonwüste von Hiroshima. Er liegt zwischen Burg und Fluss ganz in der Nähe des Hauptbahnhofs. Es ist ein typischer japanischer Garten mit viel plätscherndem Wasser, Teichen und Grün (wenig Blumen, die sind nicht so üblich wie bei uns). Der Garten wurde bereits 1620 angelegt, beim Abwurf der Atombombe zerstört und in den 1950er- und 60er-Jahren rekonstruiert.


Hiroshima – aufgenommen aus dem 8. Stock eines Kaufhauses in der Innenstadt. Unten: Überdachte Einkaufspassage
7. Schön ist anders: Die Innenstadt

Tja, so wirklich schöne Innenstädte gibt es in Japan ohnehin nicht, aber die in Hiroshima ist besonders schön scheußlich. Eine Betonwüste und Beton-Passagen, die alle etwas in die Jahre gekommen sind. Bzw. die beste Zeit hinter sich haben. Natürlich könnt ihr wie überall in Japan super shoppen. In kleinen Geschäften und großen Kaufhäusern. Interessanter ist das direkt angrenzenden Vergnügungsviertel Nagarekawa mit den bunten Werbungen für Karaoke-Bars, Spielsalons, Restaurants und Rotlicht-Bars.


8. Das Mazda-Museum besuchen

Hiroshima ist die Mazda-Stadt in Japan: Hier kommt das Unternehmen her, hier fahren ganz viele Mazda-Modelle auf der Straße, hier sind Stadien und Sport-Mannschaften nach dem Autohersteller benannt und hier gibt es ein Museum, in dem ihr alte Modelle des Autobauers bewundern könnt. Das Magda-Museum ist in einer Viertelstunde vom Hauptbahnhof mit dem Zug erreichbar. Es gibt nur geführte Touren, deshalb ist es ratsam, schon vorab hier ein Ticket zu buchen. Wer keinen Platz mehr bekommt oder zuhause diesen Text liest, kann dem Museum auch einen Online-Besuch abstatten.

Auch nicht schön: Die Weltfriedenskathedrale
9. Deutsche Spuren in der Weltfriedenskathedrale entdecken

Für die 1954 am Jahrestag des Atombomben-Abwurfs eingeweihte Weltfriedenskathedrale gilt dasselbe wie für die Innenstadt von Hiroshima: Schön ist was anderes. Hier zählen die inneren Werte bzw. was drinnen steckt. Die Kirche wurde aus den Trümmern einer durch die Bombe zerstörten katholischen Kirche gebaut. Viele deutsche Gemeinden halfen dabei und spendeten etwas. Die Glocken stammen beispielsweise aus der Bochumer Gießerei, den Kreuzweg schneite die Stadt Münster, den Altar die Stadt Düsseldorf, den Taufbrunnen die Stadt Aachen. In der Kirche finden sich weitere deutsche Spenden.

Ein Wahrzeichen, das auf vielen Reiseführern zu sehen ist: das Tor des Tempels auf Miyajima
10. Zahme Hirsche auf der Insel Miyajima besuchen

Ein toller Tagesausflug. Ihr werdet gleich am Anleger von zahmen Hirschen begrüßt, könnt mit einer Seilbahn auf die Berge fahren und das Tempel-Tor im Wasser beobachten. Die Insel Miyajima gehört sicherlich zu den schönsten Orten in Japan. Die Insel ist mit dem Zug oder mit der Straßenbahn aus der Innenstadt erreichbar. Die Zug-Fahrt dauert nicht mal eine halbe Stunde. Direkt am Bahnhof fährt das Schiff zur Insel. Alle Highlights habe ich hier ausführlich beschrieben.

Die Hirsche und Miyajima im Video:


Mit dem Shinkansen und dem Japan Rail Pass durch Japan – Eine der schönsten Reise-Möglichkeiten in Japan ist die Fahrt mit dem Japan Rail Pass. Ihr könnt den Pass für 7, 14 oder 21 Tage kaufen. Dann könnt ihr damit Züge von der Regionalbahn bis zum superschnellen Shinkansen umsonst benutzen. So viel ihr wollt. Ihr müsst ein Voucher für den „JR Pass“ in Deutschland bestellen. Das ging früher nur über das HIS-Reisebüro in Frankfurt, Berlin und Düsseldorf. Mittlerweile gibt es weitere Agenturen, die einen Verkauf online anbieten. Auch bei Getyourguide bekommt ihr inzwischen Pässe. Der Reiseveranstalter Journaway bietet Japan-Rundriesen inklusive JR-Pass, Hotels und Flug an. Zum Beispiel eine Reise mit City-Hopping oder eine Deluxe-Reise inklusive Zugticket, Nahverkehrsticket, Flug und Hotel. Alles, was ihr über den Japan Rail Pass wissen müsst, im Artikel „Wie funktioniert der Japan Rail Pass?“

Kommentar verfassen