Eine Burg gehört in vielen Städten in Japan dazu. Auch in Kyoto. Nijo war eine ganz besondere Burg.
Das UNESCO-Welterbe Himeji, die schöne Burg in Hiroshima, die große Burg in Osaka, die Burg in Kanazawa. Wer eine Reise durch Japan macht, wird dort immer wieder auf Burgen treffen. Auf riesige wie in Himeji oder eben auf eine etwas kleinere wie in Kyoto. Eins haben alle gemein: Einen Wassergraben.
Die Burg in Kyoto hat sogar zwei. Einen äußeren und einen inneren Graben. Irgendwie ist hier alles doppelt. Es gibt nämlich auch zwei Paläste einen im inneren Wassergraben, den anderen außerhalb. Die Anlage ist ursprünglich 1601 gebaut, wurde aber zweimal durch Feuer und einmal durch ein Erdbeben schwer beschädigt.
Residenz des Shogun
Nijo war so etwas wie die Landesvertretung von Nordrhein-Westfalen in Berlin oder eine Botschaft in der Hauptstadt. Nijo ist zwar schwer gesichert, diente aber eher der Repräsentation. Die Burg war das Zuhause der Shogune, der Anführer der Samurai, wenn diese in Kyoto waren. Die hatten ihren offiziellen Sitz aber in Edo, dem heutigen Tokio . Nijo war also so etwas wie eine Außenstelle, um diplomatische Beziehungen zum Kaiser zu pflegen. Die Burg hatte damit nicht die Verteidigungsfunktion anderer Burgen.
Der hatte im japanischen Gemeinwesen lange Zeit eher eine untergeordnete Funktion. Die Macht lag bei den Shogunen. Erst 1868 endete das Shogun-System. Der Kaiser übernahm die Macht und damit auch Die Burg Nijo, die heute im Besitz der Stadt Kyoto ist.
Wie komme ich hin?
Der Kaiserpalast liegt 1,5 Kilometer von der Burg entfernt. Beide Sehenswürdigkeiten sind aus der Innenstadt mit dem ÖPNV erreichbar. Vor dem Bahnhof fahren auch Busse zu den Attraktionen (sind gut an der Haltestelle ausgeschildert). Ihr könnt aber auch die grüne Karasuma-Line der U-Bahn benutzen. Ausstieg für die Burg: Karasuma Oike Station. Für den Kaiserpalast steigt ihr eine Station später aus. An der Marutamachi Station.