14. Dezember 2024

Der Emscher-Weg – Radtour durchs nördliche Ruhrgebiet

Der Emscher Weg bei Castrop-Rauxel

Der Emscher-Weg führt einmal quer durch Ruhrgebiet. Von der Quelle in Holzwickede bis zur Mündung in Dinslaken. Entlang der Strecke liegen viele spannende Sehenswürdigkeiten.

Der Emscher-Weg ist eine schöne Alternative zum sehr beliebten Ruhrtal-Radweg. Flach. Also gut zu bewältigen. 101 Kilometer entlang der Emscher, die inzwischen von der Quelle bis zur Mündung renaturiert ist. Entlang der Strecke gibt es einiges zu sehen. Hier ein kleiner Überblick. Der Weg ist mehr oder minder gut mit Wegweisern – wie oben auf dem Bild zu sehen – ausgeschildert. „Minder gut“, weil es Baustellen und damit Umleitungen gibt, die nicht immer gut beschildert sind. Manchmal muss man sich mit der eigenen Navi-App helfen.

Von der Quelle zur Mündung: Der Escher-Weg von Holzwickede nach Dinslaken (Screenshot Emschergenossenschaft)

Der Weg startet am Emscherquellhof in Holzwickede. Die Quelle ist die erste Sehenswürdigkeit. Die zweite und dritte folgen innerhalb von zehn Kilometern: Das Wasserschloss Haus Rodenberg in Dortmund-Aplerbeck und wenige Kilometer später der Phoenixsee. Ein künstlich angelegter See auf einem Gelände eines ehemaligen Stahlwerks, an dessen Ufer heute gern BVB-Stars wohnen. Was kaum einer weiß: Der See ist auch ein Regenrückhaltebecken für die Emscher. Er schützt Dortmund also vor Hochwasser.

Vom Phoenixsee zur Kokerei Hansa

Auf der nächsten Etappe geht es quer durch Dortmund. Vom Phoenixsee zu Deusenberg und Kokerei Hansa. Zwei weitere Highlights entlang der Strecke. Die stillgelegte Kokerei und direkt daneben der Deusenberg. Der war mal eine Müllkippe, heute steht oben eine Photovoltaikanlage drauf. Außerdem ist ein Mountainbike-Parcours angelegt. Dieser Abschnitt ist auch das Gelände der Internationalen Gartenschau 2027 in Dortmund, Gelsenkirchen und Duisburg.

Bundeskanzler Olaf Scholz feiert 2022 den letzten Bauabschnitt der renaturierten Emscher

Weiter geht’s Richtung Castrop-Rauxel. In deN Bereich, indem ich (siehe Foto oben) Bundeskanzler Olaf Scholz fotografiert habe. Das Foto habe ich im September 2022 am Wasserkreuz Castrop-Rauxel aufgenommen. Scholz hat hier symbolisch die renaturierte Emscher eingeweiht und einen Weinrebe gepflanzt. In diesem Abschnitt, in dem die Emscher (und ihr) den Rhein-Herne-Kanal kreuzt, ist ein kleiner Weinberg angelegt worden. Der gehört zum Erlebnispark Emscherland mit der spektakulären Brücke „Sprung über die Emscher“, einem Kinderspielplatz und vielen Wegen zum Spazieren am Wasser. Auch am Phoenixsee seid ihr übrigens vorher bereits (wahrscheinlich unbemerkt) an einem kleinen Weinberg vorbei gekommen.

Sehenswert: Die Halde Hoheward und die Zeche Ewald

Von Castrop-Rauxel führt euch der Emscher-Weg danach durch Herne, den Stadthafen Recklinghausen und den Kreis Recklinghausen. Ihr könnt auf dem Weg einen Abstecher zum Schloss Strünkede machen. An der Stadtgrenze von Recklinghausen und Herten liegt etwas nördlich der Emscher eine weitere Sehenswürdigkeit: Die mit einer Sonnenuhr ausgestattete Halde Howard und die benachbarte Zeche Ewald. Von der Halde hat man einen schönen Ausblick aufs Ruhrgebiet. Neben der Installation auf dem Dach der Halde ist auch die Drachenbrücke sehenswert.

Die einst übel riechende Emscher – jetzt renaturiert (hier in Dortmund-Mengede)

Das Schöne ist, dass sich am Emscher-Weg eine Sehenswürdigkeit an die nächste reiht. Ihr könnt bereits in acht Kilometern den nächsten Halt machen. An der Zoom Erlebnsiwelt in Gelsenkirchen. Das ist ein Zoo, aber ein ganz besonderer, in dem die Tiere viel Auslauf haben. Eisbären, Zebras, Elche, Affen, Tiger. Tiere gibts reichlich. Die leben in den Zonen Afrika, Asien, Alaska. Der Zoo ist in Erdteile aufgeteilt. Wirklich sehenswert. Guckt einfach mal unten im Video (und abonniert bei der Gelegenheit meinen YouTube-Channel :-)).

Jetzt seid ihr bereits in Gelsenkirchen. Seit Herne verlaufen Emscher und Rhein-Herne-Kanal parallel. Ihr könnt also auch immer als Alternative den Radweg am Kanal fahren. Ihr kommt am Nordsternpark vorbei, ein ehemaliges Bundesgartenschau-Gelände in Gelsenkirchen. Das ist wegen des restaurierten Zechenturms und des grünen Parks am Kanal auch heute noch sehenswert. Auf der anderen Seite liegt die Schurenbachhalde, von der man einen schönen Blick auf Gelsenkirchen und Essen hat.

Oberhausen: CentrO, Gasometer und wackelnde Spiralbrücke

Bis zur nächsten Station müsst ihr etwas strampeln: Oberhausen ist 15 Kilometer entfernt. Ihr habt aber gleich eine ganz Reihe Sehenswürdigkeiten auf beinen Schlag. Das Einkaufszentrum CentrO mit einer Kneipenmeile, dem Lego-Discovery-Land, einem Kino, der Arena und ganz vielen Kneipen, bei denen ihr gut draußen sitzen könnt. Gleich daneben: Deutschlands größte und vielleicht auch spektakulärste Ausstellungshalle: Der Gasometer Oberhausen. Ebenfalls in der Ecke: Eine meine Lieblings-Sehenswürdigkeiten im Ruhrgebiet. Die bunte wackelnde Spiralbrücke „Slinky Springs of Fame“ (unbedingt drüber hüpfen) und das Schloss Oberhausen.

Die Brücke „Slinky Springs of Fame“ liegt nur knapp vom Gasometer entfernt

Endspurt: Von Oberhausen geht es zur Emschermündung in Dinslaken. Der letzte Abschnitt geht durchs landwirtschaftliche geprägte Grenzgebiet zwischen Ruhrgebiet, Münsterland und Niederrein. Nach 101 Kilometern seid ihr am Ziel: Der Emschermündung. Natürlich geht die Strecke auch andersrum. Wer fit ist, schafft den Emscher-Weg an einem Tag, sieht aber nichts. Deshalb würde ich eher empfehlen Samstag und Sonntag zu nehmen und irgendwo in der Mitte – zum Beispiel in Herne – zu übernachten.

Die Länge der Etappen zwischen den Sehenswürdigkeiten: 1. Abschnitt: Emscherquellhof Holzwickede – Haus Rodenberg – Phoenixsee: 10 Kilometer — 2. Abschnitt: Phoenixsee – Kokerei Hansa/IGA-Gelände/Deusenberg 10 km — 3. Abschnitt: Kokerei – Wasserkreuz Castrop-Rauxel: 15 km — 4. Abschnitt: Wasserkreuz – Schloss Strünkede – Halde Hoheward: 12 — 5. Abschnitt: Halde Hoheward – Zoom Erlebniswelt: 8 km — 6. Abschnitt: Zoom – Nordsternpark: 7 km — 7. Abschnitt: Nordsternpark – Oberhausen CentrO: 15 km — 8. Abschnitt: CentrO – Emschermündung: 18 km; Die gesamte Route könnt ihr euch auch auf den Seiten der Emschergenossenschaft anschauen. Oder auf der Grafik oben im Text.

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