Die Hurtigruten halten auf der Postschiffreise rund 70 Mal. Hier die wichtigsten Stopps und Sehenswürdigkeiten. Tag für Tag aufgelistet.
Für die meisten startet die Hurtigruten-Kreuzfahrt in Bergen und endet auch dort wieder. Manch einer bucht auch nur Teilabschnitte. Zum Beispiel von Trondheim auf die Lofoten. Man kann auch „eine halbe Reise“ buchen. Von Bergen nach Kirkenes (Nord-Kurs) oder die Rückfahrt von Kirkenes nach Bergen (Südkurs). Bei einigen Zielen findet ihr Links, um euch näher über diesen Stopp informieren zu können.
Tag 1: Start in Bergen
Bergen ist die zweitgrößte Stadt Norwegens. Und vielleicht die schönste. Wer die Zeit hat, sollte vor dem Start oder nach dem Ende der reise noch mindestens einen Tag in Bergen verbringen. Es gibt viel zu sehen und zu unternehmen: Das Altstadt-Viertel Bryggen, die Zahnradbahn auf den Fløyen, eine Bootstour mit einem kleinen Hop-On-Hop-Off-Schiff oder auch ein Konzert mit Musik des Bergener Komponisten Edvard Grieg, dessen Haus man auch besichtigen kann, sind nur einige Highlights in Bergen.
Hurtigruten hat keine Ausflüge in Bergen im Programm. Am Nachmittag checkt ihr auf dem Schiff ein, abends geht es los. Mit Blick auf die Altstadt von Bergen. Schon die Ausfahrt aus dem Hafen von Bergen ist ein Highlight.
Tag 2: Ålesund und Fjorde
Highlight des zweiten Tages ist Ålesund, eine sehr schöne Stadt, die für ihre Jugendstilhäuser bekannt ist. Ihr könnt euch auch 418 Stufen den Hausberg hochquälen, um eine schöne Sicht auf die Stadt und den Hafen zu haben. Das Schiff hält direkt in der Stadt. Ihr könnt also direkt mit dem Stadtrundgang beginnen. Im Winter steht das Schiff hier acht Stunden. Im Sommer fährt es in die Fjorde, was im Winter wegen Eis und Lawinen zu gefährlich wäre.
Tag 3: Trondheim, Leuchtturm Kjeungskjær Fyr, Rørvik
Der Tag beginnt mit einem Highlight: Ihr seid in Trondheim. Eine ganz wunderbare Stadt, die ihr gut auf eigene Faust besichtigen könnt. Die bunten Lagerhäuser, die Altstadt, der Nidarosdom. Hier habt ihr echt was zu sehen. Was euch Hurtigruten nicht anbietet bzw. vorstellt, ist ein Besuch im Rockheim, dem norwegischen Rock- und Popmuseum. Das ist nicht weit vom Kai entfernt und durchaus spannend.
Das zweite Highlight des Tages seht ihr auf der Vorbeifahrt. Den Leuchtturm Kjeungskjær Fyr. Ein roter, achteckiger Leuchtturm, der 21 Meter hoch ist. Am Abend könnt ihr vom Schiff aus auch noch einen Blick auf die Oper von Rørvik werfen. Die ist in Wahrheit ein Heimatmuseum, aber von den Dachflächen der Oper von Sydney nachempfunden. Das Dach seht vom Schiff aus, an Tag 10 auf der Rückfahrt könnt ihr hier auch kurz aussteigen.
Tag 4: Der Polarkreis, Bodø und die Lofoten
Am Vormittag überquert ihr den Polarkreis. Auf der linken Seite des Schiffes kommt ihr am Polarkreis-Denkmal vorbei. Das steht auf der kleinen unbewohnten Vikingen-Insel. An Bord des Schiffes könnt ihr an der Polarkreis-Taufe teilnehmen. Mit viel Eis im Nacken und einem Getränk. Im Übrigen besser als auf der Rückfahrt: Da gibt’s statt Getränk einen Löffel Lebertran. Köstlich.
Euern täglichen längeren Halt macht ihr in Bodø. Das ist zwar eine echt nicht ansehnliche nach dem Krieg wieder aufgebaute Stadt, ihr könnt aber eine kleine Fassaden-Schnitzeljagd machen. Bodø ist für seine bemalten Häuser bekannt. Die zu suchen und dabei einen kleinen Stadtrundgang zu machen, ist eine recht spaßige Angelegenheit. Zumal ihr dabei auch an allen anderen Sehenswürdigkeiten vorbei kommt (nähere Beschreibung im hier).
Am Abend haltet ihr dann noch auf den Lofoten. In Svolvær, der Hauptstadt des Kabeljaus. Hier findet jährlich die Kabeljau-Weltmeisterschaft statt, an der 600 Angler teilnehmen. Auf der Hinfahrt macht ihr nur einen kurzen Stopp, ihr schafft es aber in die Stadt. Auf dem Rückweg an Tag 9 seid ihr länger dort und könnt den Hauptort auf den Lofoten gut unter die Lupe nehmen.
Tag 5: Tromsø und Nordlichter
Ein weiterer Höhepunkt eurer Reise: Das kleine Städtchen Tromsø mit der Eismeerkathedrale, einer Seilbahn und einer schnuckeligen Altstadt mit Holzhäusern. Ein super Ort. Hurtigruten bietet euch einen Ausflug mit Besichtigungen an. Ihr könnt aber alles auf eigene Faust machen. Die Busse 26 und 28 bringen euch zur Talstation und zur Eismeerkathedrale. Tromsø nennt sich selber Tor zur Arktis. Ab hier steigt die Wahrscheinlichkeit, dass ihr Nordlichter zu Gesicht bekommt.
Tag 6: Honningsvåg und Nordkap
Honningsvåg ist der Ausgangspunkt für Touren zum Nordkap. Das ist etwa 40 Minuten mit dem Bus vom Hafen entfernt. Ihr könnt euch am Denkmal fotografieren lassen, die Klippen runterblicken oder euch im Nordkap-Museum mit der Geschichte der Entdeckung bekannt machen. Es gibt Filme, eine kleine Kapelle und ein Museum über den thailändischen König, der hier einmal Halt auf einer Norwegen-Tour gemacht hat.
Tag 7: Kirkenes und Vardø
In Kirkenes ist alles zweisprachig beschriftet: Auf norwegisch und russisch. Das liegt daran, dass die russische Grenze, die auch während des Ukraine-Krieges offen war, nur wenige Kilometer von Russland entfernt liegt. Russen kamen vor dem krieg gern zum Shoppen. Hier könnt ihr eine von Hurtigruten organisierte Hundeschlitten-Tour machen oder das Snowhotel mit Eisskulpturen besichtigen. Danach geht es wieder zurück nach Süden.
Mindestens genauso spannend ist aber der kleine Ort Vardø, die zweite Station des Tages. Das Fleckchen hat zwar nur knapp 2.000 Einwohner, es gibt aber viel in der östlichsten Stadt Norwegens zu sehen. Ein Denkmal erinnert an die Hexenverfolgung. In Vardø wurden über 90 Menschen als Hexen hingerichtet, die höchste Zahl in ganz Europa im Verhältnis zur Einwohnerzahl. Hier stehen mit Globus 1 – 3 große Spionageeinrichtungen der NATO und der USA (siehe Bild oben mit einer Radaranlage) und eine alte Festung gibt es auch. Unbedingt aussteigen.
Tag 8: Erdgas, Hammerfest und Tromsø
Noch bevor ihr in Hammerfest anlegt, gibt es bereits die erste Sehenswürdigkeit auf einer vorgelagerten Insel zu sehen: Auf Melkøya steht die weltweit größte Anlage, um Erdgas in Flüssiggas umzuwandeln. Ihr seht eine brennende Fackel und viele Schiffe, die das Flüssiggas dann zum Beispiel nach Deutschland bringen. In Hammerfest könnt ihr dem Polarbär-Klub beitreten oder die beiden Eisbären (aus Stein) vor dem Rathaus bewundern. Hammerfest hat den Bären im Wappen, weil hier früher die Touren zur Eisbär-Jagd starteten. Kurz vor Mitternacht macht ihr dann für längere Zeit in Tromsø fest. Im Sommer könnt ihr gut einen Stadtbummel machen. Es wird hier schließlich nicht richtig dunkel. Im Winter könnt ihr auch vom Schiff, es kann aber gern minus 10 Grad kalt sein.
Tag 9: Stokmarknes und Svolvær
Stokmarknes ist die Heimat der Hurtigruten. Hier steht auch das Hurtigruten-Museum. Das ist direkt am Kai, allerdings ist nur wenig Zeit, um das Museum zu besichtigen. In dem prächtigen Glasbau steht ein altes Schiff. Sonst gibt es hier nicht so viel zu sehen. Macht aber nichts. Heute und morgen sind zwei Tage, um in der Panorama-Lounge die unfassbare Landschaft, die an einem vorbeizieht, zu bewundern. Abends seid ihr dann länger in der Lofoten-Hauptstadt Svolvær. Jetzt habt ihr genug Zeit, um euch die Ausflugsboote im Hafen und den Ort anzuschauen. Im Sommer ist hier die Hölle los.
Tag 10: Brønnøsund, Rørvik und der Berg mit Loch
Heute ist ein Naturtag: Das Boot fährt an den Gipfeln der Sieben Schwestern und am Torghatten, einem Berg mit Loch, vorbei (siehe Foto oben). Links und rechts auf Fjorde und Berge zu schauen, ist ein faszinierendes Erlebnis. das könnt ihr gut genießen. In Brønnøysund könnt ihr einen kleinen Rundgang machen. Die Stadt ist der Mittelpunkt Norwegens, es gibt einen kleinen Gedenkstein, sonst aber nicht so viel zusehen. Am Abend könnt ihr dann in Rørvik aussteigen, um die falsche Oper mit dem Sydney-Dach näher anzuschauen.
Tag 11: Trondheim, Kristiansund, Molde
Heute heißt es: Früh raus. Oder Trondheim verschlafen. Morgens um 6.30 Uhr macht das Schiff in Trondheim fest. Da hat zwar noch nichts geöffnet. Ihr könnt aber einen schönen Spaziergang zu den Lagerhäusern oder dem Nidarosdom machen. Später gibt es zwei weitere Stopps: Kristiansund und Molde. Kristiansund ist bekannt für Klippfische. Das ist dasselbe wie ein Stockfisch, nur dass der Klippfisch auf Klippen getrocknet wurde. Am Hafen steht ein Denkmal für die Klippfisch-Frauen, die fürs Trocknen zuständig waren.
Tag 12: Rückkehr nach Bergen
Genießt die letzten Stunden auf dem Boot. Am Mittag legt euer Schiff wieder in bergen an. Es gilt mein Tipp von oben, vom ersten Tag: Schaut euch unbedingt das schöne Bergen an.